NEW YORK (awp international) - Der Wall Street winkt am Dienstag eine Fortsetzung ihrer Rekordjagd. Die Unsicherheit wegen einer im weiteren Tagesverlauf möglichen Unabhängigkeitserklärung der katalanischen Regionalregierung laste zwar auf der Risikobereitschaft der Anleger, scheine sich aber nur auf spanische Vermögenswerte auszuwirken, schrieb Marktexperte Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. In Europa stand lediglich der spanische Ibex-35-Index sichtbar unter Druck.

Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte das Handelshaus IG den Dow Jones Industrial 0,21 Prozent höher bei 22 809 Punkten, was eine neue historische Bestmarke wäre. Bereits zu Wochenbeginn hatte es der US-Leitindex erstmals in seiner langen Geschichte knapp über 22 800 Punkte geschafft, dann aber wie die anderen Indizes mit einem moderaten Verlust geschlossen.

Bei Wal-Mart konnten sich die Anleger schon vorbörslich über ein Kursplus von gut anderthalb Prozent freuen. Der Supermarktkonzern will mit seinen milliardenschweren Aktienrückkäufen weitermachen und in den kommenden rund zwei Jahren Anteilsscheine für rund 20 Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Das neue Programm ersetzt den laufenden Rückkauf: Vor rund zwei Jahren hatte Wal-Mart ebenfalls 20 Milliarden Dollar dafür ausgelobt, von denen zur Jahresmitte noch rund 4,8 Milliarden Dollar übrig waren. Die Ergebnisprognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen.

Der Pharmakonzern Pfizer sorgte mit Überlegungen zur Zukunft seiner Sparte mit rezeptfreien Medikamenten für Freude: Die Aktien gewannen über ein Prozent. Für das Geschäft mit der sogenannten Consumer Health prüfe man "strategische Alternativen", teilte das Unternehmen mit. Zu den Optionen gehörten die volle oder teilweise Trennung von der Sparte entweder über eine Abspaltung, einen Verkauf oder auch eine andere Transaktion.

Der Mischkonzern Honeywell spaltet derweil unter seinem neuen Chef Darius Adamczyk zwei milliardenschwere Geschäftsbereiche ab: Er will sich von seinem Produktportfolio für Haustechnik und -sicherheit sowie seinem Turboladergeschäft trennen. Beide Bereiche sollen separat an der Börse notiert werden. Die Luft- und Raumfahrtsparte jedoch behält Honeywell - entgegen den Ansichten des aktivistischen Investors Third Point. Damit bewahrheitete sich ein Medienbericht, den das Unternehmen noch am Vortag nicht hatte kommentieren wollen. Vorbörslich legten die Honeywell-Titel lediglich um 0,29 Prozent zu./gl/jha/