NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen dürften am Dienstag uneinheitlich starten. Nach sechs Tagen in Folge mit Rekorden im Dow Jones Industrial wird der bekannteste US-Index nun stabil erwartet. Der Nasdaq 100 indes dürfte nach den jüngsten Rückschlägen an sein Vortagesplus anknüpfen.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt mit minus 0,03 Prozent auf 32 943 Punkte. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 signalisiert IG ein Plus von 0,6 Prozent auf 13 156 Punkte.

Die zu den ersten Wirtschaftsdaten an diesem Tag zählenden Einzelhandelsumsätze fielen im Februar mit minus 3,0 Prozent deutlich stärker als erwartet. Der Anstieg im Vormonat allerdings war stärker als bisher bekannt.

Kurz vor dem Börsenstart werden zudem noch die viel beachteten Daten zur Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung im Februar erwartet. Während Experten davon ausgehen, dass die Kapazitätsauslastung verglichen mit Januar gleich geblieben sein dürfte, wird mit Blick auf die Produktion der US-Industrie ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Im Januar stieg sie um 0,9 Prozent.

Unter den Einzelwerten ist nach dem Ende der Berichtssaison etwas ruhiger geworden. Die Papiere des Entwicklers von Elektro- und Wasserstoff-Lkw Nikola büssten vorbörslich 3 Prozent ein.

Für die GM-Aktie ging es vor dem Handelsstart um 0,7 Prozent nach oben. Die General-Motors-Firma Cruise übernimmt den Konkurrenten Voyage, der mehrere Senioren-Wohnsiedlungen in den USA mit Robotaxi-Diensten versorgte. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Cruise bereitet gerade den Start eines Robotaxi-Angebots im komplexen Stadtverkehr von San Francisco vor.

Ford dagegen büssten knapp 2 Prozent ein. Zwar hält der Autobauer an seinen Jahreszielen für 2021 fest, allerdings schliesst er negative Effekte angesichts möglicher Lieferprobleme von Halbleiterbauteilen nicht aus. Darüber hinaus gab Ford die Begebung einer zwei Milliarden Dollar umfassenden Wandelanleihe bekannt.

Die A-Aktien von News Corp gewannen vorbörslich 0,2 Prozent, während die von Facebook um 0,4 Prozent stiegen. Wenige Wochen nach der Verabschiedung eines neuen Mediengesetzes in Australien gab nun eine Einigung auf Zahlungen für journalistische Inhalte des von Rupert Murdoch gegründeten Medienunternehmens. Der Deal läuft zunächst drei Jahre und umfasst unter anderem die Zeitung "The Australian" und das Nachrichtenportal "news.com.au". Australien hatte das umstrittene Gesetz Ende Februar nach einem längeren Disput mit Facebook und anfangs auch Google verabschiedet. Die Regierung will damit erreichen, dass Werbeeinnahmen künftig gerechter verteilt werden.

Die Ölaktien Chevron und ExxonMobil werden nach den vor allem seit November 2020 starken Kursgewinnen jeweils rund ein Prozent schwächer erwartet. Nachdem sich die Ölpreise in den vergangenen Monaten deutlich von ihrem scharfen Einbruch in der ersten Corona-Wellt vor etwa einem Jahr deutlich erholt haben, lässt nun der Schwung nach. Nachfragesorgen in Europa angesichts steigender Corona-Neuinfektionen sowie Befürchtungen über ein wachsendes Angebot von Schieferölproduzenten in den USA belasteten./ck/mis