Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Elektronikmesse IFA in Berlin abgesagt 

Die für September geplante Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin ist abgesagt worden. Wegen fehlender Perspektiven könnten Messeteilnehmer ihre Budgets nicht planen - die Absage der Elektronikmesse sei daher unvermeidbar, teilte die IFA mit. "Aktuell existieren zu viele Unwägbarkeiten. Eine Messeteilnahme lässt sich nicht verantwortungsvoll planen", erklärte Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der IFA-Veranstalterin gfu. Martin Ecknig, Chef der Messe Berlin, zeigte sich ebenfalls enttäuscht. Die IFA bringe normalerweise Industrie und Handel mit Medien, Fachbesuchern und Konsumenten zusammen. Gesundheit und Planungssicherheit aller Beteiligten hätten aber oberste Priorität, teilte Ecknig mit. "Die globale Pandemieeindämmung, inklusive der Einführung der Impfprogramme, wie auch die Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs, erfolgten nicht in dem erhofften Tempo."


Geimpfte aus Drittstaaten dürfen in Kürze wieder in EU reisen 

Vor der Sommersaison haben die EU-Staaten den Weg für die Lockerung der in der Corona-Pandemie verhängten Einreiseverbote für Drittstaaten freigemacht. Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze aus allen Ländern wieder in die EU einreisen dürfen, wie die EU-Botschafter beschlossen. Zudem können mehr Staaten von Einreiseverboten ausgenommen werden. Eingeführt wird gleichzeitig eine "Notbremsen-Regelung", um mit neuen Reisebeschränkungen auf gefährlichere Virusvarianten zu reagieren. Ein Sprecher der EU-Kommission begrüßte eine dazu verabschiedete Empfehlung. Neben den Lockerungen für Geimpfte könnten die Mitgliedstaaten damit "bald die Liste von Nicht-EU-Ländern mit guter epidemiologischer Lage ausweiten", für die keine Einreisebeschränkungen mehr gelten, sagte er. "Dies wird dazu beitragen, dass internationale Einreisen schrittweise wieder aufgenommen werden können."


Bundesregierung: Nächster Bund-Länder-Impfgipfel am 27. Mai 

Die Bundesregierung hat Medienberichte über das nächste Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs am Donnerstag der kommenden Woche bestätigt. "Dass am 27. Mai eine neue Ministerpräsidentenkonferenz zu dem Thema Impfen stattfindet, das ist korrekt", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz in Berlin. Zuletzt hatte es Ende April einen Impfgipfel von Bund und Ländern gegeben.


Weltgrößter Impfstoff-Hersteller in Indien will bis Jahresende wieder exportieren 

Der weltgrößte Impfstoff-Hersteller Serum Institute of India (SII) will die internationale Covax-Initiative bis Jahresende wieder mit Corona-Impfstoff beliefern. Wie SII-Chef Adar Poonawalla mitteilte, führte das Unternehmen zuletzt "intensive Gespräche" mit der indischen Regierung über die Impfstoff-Exporte, die wegen der Corona-Krise im Land ausgesetzt sind. Das Serum Institute arbeite weiter daran, die Produktion auszuweiten, erklärte Poonawalla. Dabei werde zunächst Indien Priorität eingeräumt. Das Serum Institute mit Sitz in Pune im Westen Indiens produziert den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Astrazeneca. Es beliefert sowohl den heimischen Markt als auch die internationale Covax-Initiative, an der unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beteiligt ist.


EU fordert bei Patentaufhebung für Impfstoffe Klarheit von den USA 

In der Debatte um eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe hat die EU die US-Regierung erneut zu einer Präzisierung ihres Vorschlages aufgefordert. Die EU sei bereit, "konkrete Vorschläge zu geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe zu diskutieren", sagte Portugals Außenminister Augusto Santos Silva, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, im Europaparlament. "Wir brauchen aber mehr Informationen darüber, was die Vereinigten Staaten planen."


Studie: Sorge vor Corona-Infektion am Arbeitsplatz bleibt hoch 

Trotz zuletzt sinkender Inzidenzen bleibt die Sorge unter den Beschäftigten vor einer Corona-Infektion laut einer Studie hoch: In der ersten Maihälfte gaben 32 Prozent an, sich Sorgen vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz oder auf dem Weg zur Arbeit zu machen. Dies sei nur ein minimaler Rückgang gegenüber dem Monat April, als es 34 Prozent waren. Besonders betroffen sind demnach Beschäftigte mit niedrigen Löhnen: Unter Geringverdienenden im untersten Fünftel der Lohnverteilung gaben in der ersten Maihälfte 43 Prozent der Befragten an, sich Sorgen zu machen - verglichen mit 23 Prozent unter Besserverdienenden im obersten Fünftel, so die Befragung des Portals Lohnspiegel.de laut der Hans-Böckler-Stiftung.


Indien meldet Tageshöchstwert von mehr als 4.500 Toten 

Indien hat einen neuen Höchstwert von 4.529 Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Indien seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 283.248, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Toten stieg zuletzt an, da sich das Virus in den ländlichen Regionen verbreitet, wo die Gesundheitsversorgung schlecht ist. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Sterbefälle deutlich höher liegt. Das Land verzeichnete am Mittwoch auch mehr als 267.000 Neuinfektionen, damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf 25,5 Millionen. Nach Angaben der indischen Behörden gibt es erste Zeichen dafür, dass sich die Welle der Ansteckungen abflache, da die Zahl der Neuinfektionen bereits am dritten Tag in Folge unter 300.000 lag. "Die Kurve der Pandemie stabilisiert sich", sagte der Leiter der Corona-Task-Force der Regierung, V.K. Paul.


Handel rechnet mit bis zu 120.000 Geschäftsaufgaben 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet als Folge der Corona-Krise bis zu 120.000 Geschäftsaufgaben. "Durch die Krise könnten bis zu 120.000 Geschäfte wegfallen, es droht vielerorts ein Anstieg der Leerstände. Dem muss massiv entgegengesteuert werden", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der Funke Mediengruppe. Aktuell betreiben hierzulande laut den Angaben rund 300.000 Einzelhändler etwa 450.000 Läden. Durch die Lockdowns hätten deutlich mehr Menschen online eingekauft. Um die Innenstädte attraktiv zu erhalten, müsse die Politik gegensteuern, forderte Genth: "Wir brauchen einen Innenstadtfonds in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro, der es den Städten und Kommunen ermöglicht, ihre aktuelle Lage zu analysieren und individuelle Konzepte zu erstellen."


Lauterbach: Vor Ende der Priorisierung Angebot an Risikogruppen 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich zuversichtlich zur geplanten Aufhebung der Impf-Priorisierungen geäußert, zugleich aber auf einen Fokus auf Risikogruppen gepocht. "Ab dem 7. Juni sind die Voraussetzungen für die Aufhebung der Impf-Priorisierung wahrscheinlich gegeben", sagte Lauterbach der Rheinischen Post. "Allerdings sollte die Priorisierung bis zu diesem Zeitpunkt unbedingt eingehalten werden", so Lauterbach. Er pochte darauf, Risikogruppen vorzuziehen. "Jetzt kommt es darauf an, die vielen noch nicht geimpften Risikoträger zu erreichen", sagte der SPD-Politiker.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 72,8 

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen bundesweit 72,8 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Dienstag hatte der Inzidenzwert noch bei 79,5 gelegen. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 11.040 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Dienstag hatte das RKI nur 4.209 Neuinfektionen gemeldet, aber zugleich auf eine mögliche Verzerrung der Zahlen wegen des Feiertags am vergangenen Donnerstag und des Brückentags am Freitag hingewiesen. Vor einer Woche waren rund 14.900 Neuinfektionen registriert worden. Am Mittwoch wurden im Tagesvergleich zudem 284 neue Todesfälle nach Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet.


Zahl der Corona-Todesfälle in den USA auf niedrigstem Stand seit März 2020 

In den USA ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf den niedrigsten Stand seit März vergangenen Jahres gesunken. Im Durchschnitt seien in der vergangenen Woche 546 Menschen pro Tag an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit. Auch die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag mit rund 17.700 Fällen so niedrig wie seit Juni nicht mehr.

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May 19, 2021 09:01 ET (13:01 GMT)