NEW YORK (awp international) - Am Ende einer gewinnbringenden Woche hat die Wall Street keine klare Richtung gefunden. Ein starker Arbeitsmarktbericht sorgte zwar am Freitag für Erleichterung, doch konnte er nicht gänzlich die neuen düsteren Wolken über der Börse durch den wieder aufgeflammten Streit zwischen den USA und China vertreiben.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,12 Prozent auf 27 353,71 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,05 Prozent auf 3350,94 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 bewegte sich mit plus 0,05 Prozent auf 11 272,55 Zähler ebenfalls kaum vom Fleck. Der Auswahlindex Nasdaq Composite erklomm mit Mühe ein Rekordhoch und lag zuletzt mit 0,12 Prozent in der Gewinnzone.

Der US-Arbeitsmarktbericht war mit besonderer Spannung erwartet worden, da er als Hinweis mit Blick auf die Frage gedeutet werden dürfte, ob der zunehmende Konjunkturoptimismus in den Vereinigten Staaten seine Berechtigung hat. Tatsächlich war den Daten zufolge in den USA die Beschäftigung im Juli überraschend deutlich gestiegen, womit der starke Einbruch in der Corona-Krise erneut etwas wettgemacht wurde.

Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets weist darauf hin, dass in den Zahlen die vergangenen zwei Wochen nicht inbegriffen seien, und damit auch nicht das steigende Infektionsgeschehen und die neuen regionalen Lockdowns. Ohnehin sei das Auf und Ab am US-Arbeitsmarkt derzeit in den Zahlen nur schwer festzuhalten, wie die rückwirkend kräftig nach oben revidierten Daten für Mai und Juni zeigten.

Nichtsdestotrotz drückte der wieder entflammte Streit zwischen den Washington und Peking auf die Stimmung. Die US-Regierung hatte angekündigt, auf breiter Front gegen "nicht vertrauenswürdige Apps aus China" vorgehen und diese aus den App-Stores entfernen zu wollen. Dabei fielen Namen wie die Video-App Tiktok und der Messenger-Dienst Wechat. Die USA erhöhten vor dem geplanten Treffen beider Länder am 15. August den Druck auf China, schrieb Stephen Innes von AxiCorp. Die Regierung in Peking sprach von "Mobbing".

Ein starker Quartalsbericht gepaart mit einem überraschen guten Ausblick bescherte den Papieren von T-Mobile US ein kräftiges Plus von zuletzt rund 9 Prozent. Damit bewegten sich die Anteile der Deutschen-Telekom-Mobilfunktochter auf Rekordniveau.

Um 8,6 Prozent zogen die Anteilscheine von Biogen an. Ein Alzheimer-Medikament des Pharmakonzerns wird nun von der US-Arzneimittelbehörde FDA bevorzugt geprüft./la/he