NEW YORK (awp international) - Nach einem deutlichen Beschäftigungsanstieg im November ist es am Freitag an der Wall Street nach oben gegangen. Der Dow Jones Industrial rückte nach einer Handelsstunde um ein Prozent auf 27 955,72 Punkte vor. Zum Rekord aus der Vorwoche von 28 174 Punkten machte er damit wieder Boden gut. In der Wochenbilanz konnte er sein Minus, das dem Kursrutsch vom Montag geschuldet ist, auf etwa 0,3 Prozent eingrenzen.

Der aktuelle Arbeitsmarktbericht traf am Markt auf eine positive Reaktion. Bernd Krampen von der NordLB sprach von "einem echten Hammer", da neben den neugeschaffenen Stellen auch gleich noch die Arbeitslosenquote und die Lohnentwicklung erfreulich ausgefallen seien. "Die weltweiten Konjunktursorgen prallen offenbar an den Büros der Personalabteilungen völlig ab", so der Experte.

Mit Blick auf den Handelsstreit kam zumindest keine neue Stolperfalle. Als nächster Stichtag gilt hier weiter der 15. Dezember wegen einer dann von den USA vorgesehenen Zollerhöhung auf chinesische Waren. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag einen guten Verlauf der Gespräche betont.

Im Schlepptau des Dow ging es für den marktbreiten S&P 500 um 0,87 Prozent auf 3144,55 Punkte aufwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte angetrieben von steigenden Chipwerten auch um 0,89 Prozent auf 8382,37 Zähler vor. Die Halbleiterbranche gilt als besonders stark von der Konjunktur abhängig. Für Micron zum Beispiel ging es um 3,3 Prozent nach oben.

Im Dow waren die Ölwerte positiv auffällig: ExxonMobil stiegen um 1,6 Prozent, Chevron um 1,9 Prozent und ConocoPhillips im S&P sogar um 3,2 Prozent. Rückenwind gab hier konform mit dem Ölpreis die Nachricht, dass sich das Ölkartell Opec und kooperierende Staaten auf eine weitere Förderbeschränkung um 500 000 Barrel pro Tag einigte.

An das Nasdaq-Börse sorgte vor allem die Parfümeriekette Ulta Beauty mit einem Kurssprung um 12 Prozent für Aufsehen. Börsianer sprachen hier nach einem erfolgreichen dritten Quartal von einer Erholungsrally. Erleichterung brachten demnach vor allem die angehobenen Gewinnziele für das Gesamtjahr.

Schlechte Nachrichten kamen derweil von Uber wegen eines Berichts über eine Vielzahl von sexuellen Übergriffe in den vergangenen zwei Jahren. Der Fahrdienst-Vermittler betonte zwar, dass 99,9 Prozent aller Fahrten ohne Probleme verlaufen seien. Die Anleger sahen die Meldungen aber dennoch negativ, wie ein Rückgang um 1,2 Prozent zeigt.

Die Aktien von 3M und Chemours erholten sich deutlich um 4 beziehungsweise 16 Prozent von ihren Kursverlusten vom Vortag. Anders als am Donnerstag spekuliert hiess es nun, dass über eine Deklaration bestimmter Produkte als Gefahrengut noch nicht final entschieden sei. Sorgen vor Folgeverpflichtungen liessen daraufhin wieder deutlich nach./tih/fba