NEW YORK (awp international) - Enttäuscht aufgenommene Ausblicke einiger grosser Unternehmen haben die Wall Street am Dienstag moderat ins Minus befördert. Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,22 Prozent auf 18 183,51 Punkte, nachdem er am Vortag um 0,43 Prozent zugelegt hatte. Der breite S&P-500-Index fiel am Dienstag um 0,25 Prozent auf 2145,90 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index büsste 0,26 Prozent auf 4897,08 Zähler ein.

Aktuelle US-Konjunkturdaten zeigten keinen einheitlichen Trend: Laut dem Case-Shiller-Index und der Federal Housing Finance Agency (FHFA) waren die Preise am US-Häusermarkt im August stärker gestiegen als erwartet. Dagegen hatte sich die Verbraucherstimmung im Oktober überraschend deutlich eingetrübt.

Am Dienstag öffneten alleine aus dem Dow fünf Unternehmen ihre Bücher. Dabei stachen die Anteilscheine von Procter & Gamble positiv heraus. Der Konsumgüterriese war mit einem unerwartet hohen Gewinn in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die Papiere gewannen als klarer Spitzenreiter im Dow mehr als 4 Prozent.

Die Aktien von United Technologies (UTC) stiegen um 2,3 Prozent, nachdem dem Mischkonzern im Sommer dank einer Steuergutschrift eine überraschende Gewinnsteigerung gelungen war. Für das laufende Jahr legte Konzernchef Gregory Hayes die Latte etwas höher.

Beim Pharmakonzern Merck & Co. hatten steigende Verkaufszahlen wichtiger Medikamente weiter für höhere Gewinne gesorgt. Mercks Verkaufsschlager allerdings, das Diabetes-Mittel Januvia, hatte im dritten Quartal einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Merck-Titel rückten um 1,9 Prozent vor.

Schlechte Nachrichten kamen hingegen von 3M : Ein schwaches Elektronik-Geschäft und der starke Dollar bremsen den Mischkonzern immer stärker. Das Unternehmen senkte erneut seine Jahresprognosen. Die Anteilscheine gaben am Dow-Ende um um knapp 3 Prozent nach.

Ausserhalb des Leitindex verloren die Papiere von General Motors (GM) 3,7 Prozent und waren damit Schlusslicht im S&P-500-Index. Gute Geschäfte im Heimatmarkt und in China hatten dem Opel-Mutterkonzern zwar einen unerwartet hohen Gewinnsprung und Rekorderlöse eingebracht. Für Anleger war dies aber offenbar nicht gut genug.

Der Mobilfunker Sprint steckt weiter in den roten Zahlen fest. Im zweiten Geschäftsquartal von Juli bis Ende September hatte der Rivale der Telekom-Tochter T-Mobile US einen Verlust von 142 Millionen US-Dollar eingefahren. Die Titel sackten um 6,6 Prozent ab.

Noch schlimmer erwischte es die Papiere von Under Armour , die um gut 13 Prozent einbrachen. Der Sportartikelhersteller hatte einen enttäuschenden Geschäftsausblick präsentiert. Anleger interpretierten dies als böses Omen für die ganze Branche und schickten auch die Aktien des Wettbewerbers Nike mit minus 1,4 Prozent auf Talfahrt./edh/he