NEW YORK (awp international) - An der Wall Street haben sich am Dienstag die konjunktursensiblen Technologiewerte etwas von ihren zu Wochenbeginn erlittenen Verlusten erholt. Anleger setzten darauf, dass die Lockerungen der Corona-Beschränkungen das globale Wirtschaftswachstum antreiben werden. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial aber weitete seine Vortagesverluste etwas aus. Hier drückten weiterhin regionale Coronavirus-Ausbrüche in Asien sowie Kursverluste bei den Aktien von Chevron ein wenig auf die Stimmung.

Der Dow gab um 0,15 Prozent auf 34 277,26 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500 ging es minimal nach unten auf 4161,42 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,39 Prozent auf 13 365,00 Punkte.

Optimismus verbreitete derweil Walmart . Der grösste US-Einzelhändler hob seine Jahresziele nach einem starken ersten Quartal an. Im Heimatmarkt profitierte das Unternehmen stark von den billionenschweren staatlichen Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise, die die Konsumausgaben kräftig anschoben. Die Aktien gewannen an der Dow-Spitze gut zwei Prozent.

Am Index-Ende verloren die Papiere von Chevron mehr als vier Prozent. Der Starinvestor Warren Buffett hatte seine Beteiligung an dem Ölkonzern um die Hälfte reduziert.

Die internationale Medienbranche bleibt nach zwei grossen Deals offenbar weiter in Bewegung. Kreisenzufolge soll der weltgrösste Online-Händler Amazon an den Metro-Goldwyn-Mayer Filmstudios interessiert sein. Damit könnte Amazon seinen Streaming-Dienst Prime Video im zunehmend harten Wettbewerb stärken. Die Anteilscheine von Amazon legten moderat zu.

Erst Anfang dieser Woche hatte die Konsolidierungswelle in der Branche dafür gesorgt, dass der US-Telekomriese AT&T seine Mediensparte Warner Media (CNN, HBO, Warner Bros.) mit dem Angebot des Rivalen Discovery zusammenlegen will, um das Streamingangebot zu stärken. In Europa wollen die französischen Fernsehfirmen M6 und TF1 zusammengehen.

Die Aktien von AT&T, die am Vortag nach anfänglichen Gewinnen letztlich fast drei Prozent eingebüsst hatten, verloren nun als Schlusslicht im S&P 500 knapp sechs Prozent. AT&T gibt mit dem Deal weitgehend seine Ambitionen auf, ein grosser Player im Mediengeschäft zu sein. Und ohne den gesamten Barmittelzufluss von Warner Media müssen sich die Anleger von AT&T nun in Zukunft auf niedrigere Dividendenzahlungen einstellen./la/he