NEW YORK (awp international) - Starker Wochenbeginn für die Wall Street: Nach dem Ausverkauf in der Vorwoche mit einem Wochenverlust von mehr als 12 Prozent griffen die Anleger am Montag wieder kräftig zu. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann zuletzt gut 3 Prozent auf 26 174,76 Punkte.

Der Dow sei in den vergangenen Tagen im Zuge der Coronavirus-Krise schneller gesunken als gedacht, hiess es von den Charttechnik-Experten von Index Radar. Nun sei der Markt hoffnungslos überverkauft.

Einmal mehr scheinen die Anleger auf ein Eingreifen der Notenbanken zu setzen, um mögliche Belastungen für die Wirtschaft durch das weltweit grassierende neuartige Coronavirus abzufedern. Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich im März und April. Es sei aber unklar, inwieweit geldpolitische Massnahmen das ideale Werkzeug seien, um vorübergehenden Angebotsengpässen entgegenzuwirken.

Der marktbreite S&P 500 legte am Montag bislang um 2,47 Prozent auf 3027,14 Punkte zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 2,64 Prozent auf 8684,86 Zähler hoch.

Die Berenberg Bank erwartet am Aktienmarkt eine mit starken Schwankungen einhergehende Bodenbildung allerdings erst in den nächsten Wochen. Eine schnelle, nachhaltige Erholung erscheine indes unwahrscheinlich, hiess es.

Auch die amerikanische Industrie wird zunehmend durch die Ausbreitung des neuartigen Virus belastet. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich im Februar stärker eingetrübt als erwartet. Die Volkswirte der Helaba glauben, dass auch in den nächsten Monaten Belastungen nicht auszuschliessen sind.

Unter den Einzelwerten erholten sich die Apple-Papiere - an der Dow-Spitze mit plus 6,4 Prozent von ihren jüngsten Einbussen. Zuvor hatten die Analysten des Brokerhauses Oppenheimer die Titel des iPhone-Herstellers von "Market Perform" auf "Outperform" hochgestuft und ein Kursziel von 320 Dollar genannt. Aktuell kosten Apple-Anteile knapp 284 Dollar.

Mit einem Plus von fast 7 Prozent reagierten die Aktien des Kurznachrichtendienstes Twitter auf einen Bericht, wonach der Hedgefonds Elliot als aktivistischer Investor den Austausch von Vorstandschef Jack Dorsey fordert.

Bei den Fahrdienstvermittlern Uber und Lyft nimmt die Zahl der Zivilklagen gegen Fahrer zu. Beide Aktien notierten im Minus mit jeweils rund 4 Prozent.

Weiter im Abwärtssog befanden sich zudem die Aktien von Fluggesellschaften. Die Auswirkungen der Virus-Krise mit einem Rückgang des weltweiten Reiseverkehrs macht ihnen zu schaffen. American Airlines und United Airlines verloren beide jeweils mehr als 4 Prozent./ajx/fba