NEW YORK (awp international) - Nach dem verlängerten Wochenende haben die wichtigsten US-Indizes am Dienstag allesamt erneut Rekorde aufgestellt. Angetrieben von etwas mehr Optimismus in der Corona-Krise und der Hoffnung auf ein baldiges US-Konjunkturpaket stieg der Dow Jones Industrial nach etwas mehr als einer Handelsstunde um 0,43 Prozent auf 31 595,07 Punkte. Kurz zuvor konnte der Leitindex erstmals die Marke von 31 600 Punkten überwinden.

Am Montag hatte der Handel am "George Washington Day" pausiert. Nun hoffen Anleger wieder, dass sich die Wirtschaft mit den fortschreitenden Impfkampagnen und sinkenden Neuinfektionszahlen von der Corona-Krise rasch erholen wird. Frühindikatoren scheinen ein solches Szenario zunehmend zu untermauern. Dies gilt am Dienstag für den Empire-State-Index für den Monat Februar, der doppelt so hoch ausfiel als erwartet. Er misst die Geschäftstätigkeit des Produzierenden Gewerbes im Bundesstaat New York.

Andere Indizes machten es dem Dow nach und begaben sich am Dienstag ebenfalls in Rekordhöhen. Der S&P 500 stieg zuletzt um 0,37 Prozent auf 3949,55 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,52 Prozent auf 13 879,331 Zähler.

Im Blick der Anleger standen am Dienstag erneut die Ölpreise, nachdem die US-Sorte WTI an ihren jüngsten Höhenflug anknüpfte. Ein Barrel der US-Sorte WTI stieg mit rund 60 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang 2020. Als Treiber galten dabei der schwache US-Dollar und die frostige Witterung in Teilen der USA. Ölaktien profitierten davon: Jene des Branchenriesen ExxonMobil zum Beispiel zogen um etwa drei Prozent an.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten aus der ersten Reihe gab es keine. Die Aktien des Baumaschinenkonzerns Caterpillar setzten sich im Dow mit einem Anstieg um 2,7 Prozent auf den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter Salesforce . Die Aktien des Softwarekonzerns stiegen mit einem Plus von knapp vier Prozent auf den höchsten Stand seit Ende November.

In den Blick rückten ansonsten Nebenwerte, darunter die Anteile des US-Autozulieferers Borgwarner , der den deutschen Batteriehersteller Akasol für knapp 730 Millionen Euro übernehmen will. Die Aktien von Borgwarner zogen um 4,1 Prozent an.

Die Aktien von Palantir Technologies büssten dagegen 8,5 Prozent ein, nachdem der Spezialist für Datenanalyse-Software mit einer Ausweitung seiner Verluste im abgelaufenen vierten Quartal negativ überraschte. Erstmals seit dem Börsengang Ende September testeten die bis dato gut gelaufenen Aktien die 50-Tage-Durchschnittslinie. Bei charttechnisch orientierten Anlegern gilt diese als beliebter Trendindikator.

Bei Coherent beflügelte es die Aktie am Dienstag nach einem Kurssprung um fast 14 Prozent am vergangenen Freitag nicht mehr so gross, dass das Übernahmeringen um den Laserhersteller weiter geht. Wie es heisst, könnte mit II-VI ein Hersteller von Verbindungshalbleitern die bisherigen Angebote noch toppen. Die Coherent-Aktien legten um ein Prozent und jene des Bieterkandidaten um 2,5 Prozent zu.

Die sinkenden Infektionszahlen und die Fortschritte mit der Impfkampagne liessen die Anleger ansonsten im US-Reisesektor wieder zugreifen. Die Aktien der grossen Fluggesellschaften American Airlines , United und Delta zogen um bis zu 2,5 Prozent an. Für jene der Kreuzfahrtanbieter Royal Caribbean und Carnival ging es sogar um bis zu sechs Prozent nach oben.

Im Gegenzug wurden Papiere aus dem Gesundheitssektor gemieden. Da halfen den Aktien von CVS Health auch gut bewertete Quartalszahlen nicht. Die Papiere des Einzelhandelsunternehmens aus der Pharmaziebranche gehörten mit einem Abschlag von 3,2 Prozent zu den klaren Verlierern im S&P 500.

Einen Kurssprung um 14,2 Prozent gab es dagegen nach Zahlen bei der Ceva-Aktie . Das Technologieunternehmen überraschte mit bereinigten Ergebniskennzahlen, die über den Erwartungen lagen./tih/he