NEW YORK (awp international) - Nach leichten Verlusten in der vergangenen Woche haben die US-Börsen am Montag moderat zugelegt. Die Währungskrise in der Türkei, die am Freitag noch belastet hatte, wurde zu Wochenbeginn von den Anlegern jenseits des Atlantiks nur am Rande beachtet.

Im frühen Geschäft legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 0,20 Prozent auf 25 364,40 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,31 Prozent auf 2842,10 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,75 Prozent auf 7464,12 Zähler.

Der Kurs der türkischen Lira sank zum Wochenstart weiter, nachdem am Morgen verdoppelte US-Strafzölle auf Stahl aus der Türkei in Kraft getreten waren. In Asien verbuchten die Börsen wegen der Türkei-Krise teils massive Kursverluste und in Istanbul brach die Börse zeitweise um mehr als 4 Prozent ein. An den wichtigsten westeuropäischen Aktienmärkten wurden ebenfalls Verluste verbucht, allerdings fielen diese insgesamt eher moderat aus.

Insgesamt treibt Anleger an den Börsen weltweit die Sorge über einen wirtschaftlichen Kollaps der Türkei um, der auf das Bankensystem und auch auf andere Schwellenländer durchschlagen könnte. Viele Investoren flüchten deshalb in als sicher geltende Staatsanleihen und Währungen wie den Schweizer Franken und den japanischen Yen.

Unter den Einzelaktien an den US-Börsen standen unter anderem die von Amazon und Apple mit neuen Rekordhochs im Blick. Die allgemein wieder gute Stimmung für die Technologiebranche trieb die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers um 1,2 Prozent auf 210 US-Dollar hoch. Damit waren sie Spitzenwert im Dow. Die Papiere des weltgrössten Online-Händlers Amazon gewannen im Nasdaq-Auswahlindex 1,6 Prozent auf 1916 Dollar.

Favorit hingegen waren dort die Mylan -Aktien mit plus 5,5 Prozent, nachdem RBC die Papiere des Pharmaunternehmens auf "Outperform" hochgestuft hatte. Nicht nur seine Einstellung zum gesamten US-Pharmasektor sei inzwischen sehr positiv, sondern auch die zu Mylan, schrieb Analyst Randall Stanicky. Dabei verwies er auf die jüngst deutlich gekappten Jahresziele, die negative Stimmung sowie die deutlich gesunkene Bewertung der Aktie. Seine Hochstufung sei daher taktischer Natur.

Um 0,4 Prozent ging es für die Aktie des Elektroautobauers Tesla hoch. Vorstandschef Elon Musk hat nach eigenen Angaben die Finanzierung eines Börsenrückzugs der Firma mit dem Staatsfonds Saudi-Arabiens diskutiert. "Ich führe weiterhin Gespräche mit dem Saudi-Fonds und auch mit einer Anzahl anderer Investoren", teilte er im Firmen-Blog mit. Ein Interesse der Saudis, sich an einer möglichen Privatisierung zu beteiligen, bestehe bereits seit Anfang 2017 und sei weiterhin vorhanden.

Nach anfänglichen Verlusten zeigten sich die Anteilsscheine von Netflix zuletzt fast unverändert mit minus 0,05 Prozent. Finanzvorstand David Wells verlässt den Video-Streamingdienst. Bereits seit 2010 war Wells für die Finanzen des Unternehmens zuständig und will noch bleiben bis ein Nachfolger gefunden ist./ck/she