NEW YORK (awp international) - Die Kauflaune der Anleger an der New Yorker Wall Street hat sich zum Wochenschluss fortgesetzt. Der Freitag ist damit der fünfte Gewinntag in Folge für den Dow Jones Industrial . Vom US-Arbeitsmarktbericht für Januar gingen die positiven Impulse Marktbeobachtern zufolge jedoch nicht aus, denn er enttäuschte in Teilen.

Vielmehr treibe vor allem wohl die Hoffnung auf eine allgemeine nachhaltige konjunkturelle Erholung, insbesondere angesichts der fortschreitenden Impfkampagnen und des erwarteten Corona-Hilfspakets. Entsprechend seien die Börsen "aktuell recht immun gegenüber negativen Nachrichten", wie etwa Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sagte.

Im frühen Handel legte der Dow um 0,43 Prozent auf 31 189,26 Punkte zu. Damit steht der wichtigste Wall-Street-Index nicht nur dicht vor seinem Ende Januar erreichten Rekordhoch bei 31 272 Punkten. Sein Wochenplus fällt zudem mit etwas mehr als 4 Prozent beträchtlich aus.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,35 Prozent auf 3885,11 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 drehte indes ins Minus und gab um 0,14 Prozent auf 13 541,85 Punkte nach. Beide Indizes hatten gleich nach dem Börsenstart Bestmarken erklommen.

Zum US-Arbeitsmarkt schrieb Altmann: "Die gute Nachricht ist, dass der US-Arbeitsmarkt wieder wächst. Die schlechte Nachricht ist, dass er sehr langsam wächst." Alles in allem zeige der Bericht, dass die aktuelle Covid-19-Welle für die US-Wirtschaft zwar keine Tragödie sei, dennoch aber erheblich Wachstum koste.

Laut dem US-Arbeitsministerium fiel die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Analysten indes hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Allerdings enttäuschte der Beschäftigungsanstieg: Statt eines erwarteten Zuwachses von 105 000 Jobs legte die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft lediglich um 49 000 Stellen zu.

Unter den Einzelwerten stiegen an der Dow-Spitze die Aktien von Johnson & Johnson um 1,6 Prozent. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern beantragte bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff.

Die Aktien von Ford legten um 1,3 Prozent zu. Der zweitgrösste US-Autobauer war zwar zum Jahresende tief in die roten Zahlen geraten, will die Investitionen in Elektrofahrzeuge aber kräftig erhöhen. Zudem erzielte Ford auf bereinigter Basis einen Gewinn je Aktie statt eines erwarteten Verlusts.

Die Foto-App Snapchat gewann im vergangenen Quartal 16 Millionen tägliche Nutzer hinzu. Zugleich enttäuschte allerdings die Prognose für das laufende Quartal. Die Anteilscheine der Betreibergesellschaft Snap schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten und stieg zuletzt um 1,2 Prozent.

Für die Papiere von T-Mobile US ging es um 4,0 Prozent nach unten. Die Übernahme des kleineren Rivalen Sprint hatte zwar das Wachstum der US-Tochter der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr angetrieben, aber auch hier enttäuschte die Prognose, und zwar mit Blick auf den Gewinn.

Steil nach oben ging es indes für die Aktie von Columbia Sportswear mit 12,6 Prozent Plus. Der Outdoor-Ausstatter begeisterte mit überraschend starken Quartalszahlen. Noch höher ging es für die Anteilscheine von Magnite , die um 20,5 Prozent hochsprangen. Das auf Werbedienstleistungen spezialisierte Technologie-Unternehmen will die Werbe-Tochter SpotX von RTL übernehmen./ck/he