NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben sich am Donnerstag schnell von ihren anfangs grösseren Verlusten erholt. Deutliche Gewinne waren angesichts weiter rasant steigender Corona-Infektionszahlen sowie enttäuschender Daten vom Arbeitsmarkt allerdings nicht drin. Derweil warteten die Anleger mit Spannung auf den ersten Kurs des Apartment-Vermittlers Airbnb , der am heutigen Tag den lang erwarteten Sprung auf das Börsenparkett wagt.

Der Dow Jones Industrial dämmte bei 30 037,85 Punkten sein Minus auf 0,10 Prozent ein. Zur Wochenmitte hatte der US-Leitindex abermals ein historisches Hoch markiert, war wegen Gewinnmitnahmen aber letztlich moderat ins Minus abgerutscht. Der vortags schwache, marktbreite S&P 500 gewann zuletzt 0,06 Prozent auf 3675,05 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es nach dem klaren Rücksetzer vom Vortag um 0,57 Prozent auf 12 435,22 Zähler hoch.

Am Mittwoch hatte die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten in den USA erstmals über 3000 gelegen. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erneut die Marke von 200 000, blieb aber unter ihrem Rekordwert. Zudem ist in den Vereinigten Staaten die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen.

Airbnb hat dank der starken Nachfrage nach seinen Aktien den Ausgabepreis noch einmal erhöht. Investoren legten nun 68 US-Dollar pro Aktie auf den Tisch, wie das Unternehmen mitteilte. Erste Indikationen deuteten auf einen noch deutlich höheren ersten Kurs hin, der zuletzt allerdings noch nicht feststand. Erst Anfang der Woche hatte Airbnb die Spanne von 44 bis 50 Dollar auf 56 bis 60 Dollar angehoben. Damit setzt der Apartment-Vermittler die Reihe erfolgreicher Börsengänge fort, die das Corona-Jahr 2020 zu einem Rekordjahr bei Börsengängen in den USA machen.

Derweil zollten Doordash -Titel am Donnerstag mit einem Minus von mehr als fünf Prozent dem Kursfeuerwerk anlässlich ihres Börsengangs am Vortag ein wenig Tribut. Die Aktien des Essensauslieferers, die zuvor zu einem Stückpreis von 102 Dollar an die Anteilseigner gegangen waren, hatten in der Spitze 195,50 Dollar erreicht und am Ende des ersten Handelstages mit dem Schlusskurs von 189,51 Dollar ein Plus von knapp 86 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis behauptet.

Die Aktionäre von Biontech und Pfizer warteten indes auf die Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Notfallzulassung ihres Impfstoffs in den USA. In mehreren anderen Ländern wurde er bereits genehmigt. Während Biontech-Papiere an der Wall Street um fast dreieinhalb Prozent anzogen, reichte es bei Pfizer nur für ein Plus von 0,13 Prozent.

Bei Starbucks konnten sich die Anteilseigner über einen Kursanstieg von knapp viereinhalb Prozent freuen. Die Kaffeehauskette rechnet 2021 mit einer deutlichen Geschäftserholung und will binnen zehn Jahren die Zahl ihrer Cafés von aktuell rund 33 000 auf gut 55 000 ausbauen.

Die Aktien des Ölkonzerns Chevron waren mit über vier Prozent Plus klarer Favorit der Anleger im Dow. Sie profitierten davon, dass der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Ölsorte Brent erstmals seit März wieder auf 50 Dollar stieg. Ausserhalb des US-Leitindex ging es für Exxon Mobil um gut dreieinhalb Prozent hoch./gl/men