NEW YORK (awp international) - Der Dow Jones Industrial hat am Freitag erneut eine Bestmarke aufgestellt. Der Leitindex eröffnete nach dem US-Arbeitsmarktbericht wieder über den zuletzt umkämpften 30 000 Punkten und stieg in der Spitze bis auf 30 178 Punkte, etwa 60 Zähler mehr als im bisherigen Hoch aus der Vorwoche. Zuletzt gewann er dann noch 0,54 Prozent auf 30 131,62 Punkte. Er ist damit auf dem Weg zu einem Wochenplus von 0,7 Prozent.

Die Standardwerte waren zu Wochenschluss allgemein etwas gefragter als die Technologiewerte, was neben dem Dow auch dem marktbreiten S&P ein Rekordhoch bescherte. Dieser stieg zuletzt um 0,61 Prozent auf 3689,12 Zähler. Der Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,30 Prozent auf 12 505,08 Punkte zu, konnte damit aber keinen weiteren Rekord aufstellen. Dies gelang allerdings seinem breiter gefassten Indexbruder Nasdaq Composite .

Die Anleger zeigten sich in New York wenig beeindruckt davon, dass der Anstieg der US-Beschäftigung im November weit hinter den Erwartungen zurück blieb. Im Paket mit einer positiveren Arbeitslosenquote ergab sich ein durchwachsenes Bild. Am Markt hiess es, dies sei kompensiert worden von der Hoffnung auf ein neues Konjunkturpaket. Mit den Jobdaten sei der Druck auf die Parteien in Washington, endlich eine Einigung zu erzielen, eher noch gestiegen.

Börsianer verwiesen darauf, dass an den Aktienmärkten die Zukunft gehandelt werde - und Anleger bauten hier auf die Hoffnung, dass es in den USA noch mehr Staatshilfen geben werde und die vor der Zulassung stehenden Impfstoffe einen Weg aus der Krise weisen würden. Rekordzuwächse im November mit der nun wieder laufenden Rally der US-Indizes seien Ausdruck dessen.

Gute Laune kam bei den Anlegern im Ölsektor auf, nachdem sich der Ölverbund Opec+ auf eine geringere Steigerung der Ölförderung einigte als in einem früheren Plan vorgesehen. Mit dem Ölpreis beflügelte dies auch die Aktienkurse von Konzernen wie Chevron oder ExxonMobil , deren Aktien um bis zu 3,3 Prozent anzogen. Unter den anderen Branchenwerten legten Occidental Petroleum sogar um mehr als zehn Prozent zu.

"Die Fördermengen werden nur sehr langsam hochgefahren. Damit passt die Opec+ ihre Fördermenge an die aktuellen Abnahme-Möglichkeiten der noch immer fragilen Wirtschaft an", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Das ist ein positives Signal für den Ölpreis." Dies wirkt sich für gewöhnlich auch positiv auf die Aktienkurse der Ölmultis aus.

Ansonsten blieben die Blicke vor allem auf die Impfstoff-Entwickler gerichtet. Wie Moderna bekannt gab, deuten Studiendaten darauf hin, dass der eigene Impfstoff über einen längeren Zeitraum Schutz gegen Covid-19 bieten könnte. Den stark gelaufenen Aktien half dies aber nicht mehr, sie fielen am Freitag wegen Gewinnmitnahmen um zwei Prozent.

Auch beim Biontech -Kurs wird die Luft allmählich dünner. Am Vortag etwas belastet von einem Bericht über Hindernisse in der Lieferkette, fielen die in New York gelisteten Papiere des Mainzer Unternehmens zeitweise weiter. Zuletzt schafften sie es aber mit 0,9 Prozent ins Plus. Die Titel des US-Partners Pfizer zeigten sich mit einem Plus von 0,1 Prozent hingegen kaum verändert./tih/he