NEW YORK (awp international) - An den New Yorker Börsen haben die Indizes am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Leicht positive Signale in den US-chinesischen Handelsgesprächen stand eine trübe Stimmung unter US-Verbrauchern gegenüber.

Der Dow Jones Industrial gab knapp zwei Stunden vor dem Handelsende um 0,42 Prozent auf 28 188,64 Punkte nach. Zum Auftakt hatte er zunächst bis auf 28 400 Punkte zugelegt und damit den höchsten Stand seit Beginn des Corona-Börsencrashs Ende Februar zugelegt. Um die grosse Kurslücke bis zum Tag vor dem Börsencrash bei 28 992 zu schliessen, fehlen dem Dow derzeit aber Impulse und Kraft.

Der marktbreite S&P 500 war gleich zum Start auf ein weiteres Rekordhoch geklettert, zuletzt gewann er knapp darunter 0,13 Prozent auf 3435,84 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Zuwachs von 0,43 Prozent auf 11 675,65 Punkte, nachdem er am Vortag ebenfalls so hoch gestiegen war wie nie zuvor.

Die grossen Technologieaktien seien in aller Munde und hätten zweifellos einen massgeblichen Anteil an den steigenden Märkten, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Der Aufschwung werde aber nicht nur von den an der Börse Billionen Dollar schweren Riesen Amazon , Apple , Microsoft und Alphabet getragen, sondern auch von kleineren Technologietiteln, dem Comeback einiger grosser Einzelhändler, sowie insbesondere einer weiter extrem lockeren US-Geldpolitik.

Kursbewegungen standen am Dienstag auch im Zusammenhang mit anstehenden Veränderungen im Dow Jones. Ende August wird der Aktiensplit des Indexmitglieds Apple wirksam. Weil dadurch die Gewichtung des iPhone-Herstellers im Leitindex sinkt, muss ein anderer Techwert die Lücke schliessen. Deshalb wird der Softwarehersteller und SAP-Rivale Salesforce, der zudem nach Handelsschluss Geschäftszahlen vorlegt, den Platz des Ölkonzerns ExxonMobil einnehmen.

Weichen müssen auch der Pharmakonzern Pfizer und der erst vor kurzem durch eine Fusion entstandene Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Raytheon Technologies . Nachrücker sind der Biotechkonzern Amgen und der Mischkonzern Honeywell . Während die Indexaufsteiger um teils mehr als fünf Prozent zulegten, ging es für die Absteiger um teils mehr als drei Prozent nach unten.

Etwas später als die anderen grossen Tech-Stars stellten am Dienstag auch die Papiere von Facebook einen weiteren Rekord auf mit über 282 Dollar und einem Plus von zuletzt 3,8 Prozent. Analyst Eric Sheridan von der schweizerischen Grossbank UBS hob sein Kursziel von 242 auf 330 US-Dollar an und sieht damit noch weiteres Potenzial. Die Umsatzentwicklung von Facebook sollte von der zunehmenden Bedeutung des Onlinehandels profitieren, schrieb er.

Der Elektronik-Einzelhändler Best Buy überzeugte an diesem Dienstag mit dem Umsatz für das zweite Quartal, enttäuschte aber mit Hinweisen auf die Erlösentwicklung im laufenden dritten. Die Aktien sackten um viereinhalb Prozent ab.

Unter Druck standen zudem Tiffany mit minus 3,2 Prozent. Den Aktien des vor einer Übernahme durch LVMH stehenden Juwelierhändlers machten Medienmeldungen zu schaffen, wonach der französische Luxusgüterkonzern einen niedrigeren Kaufpreis anstrebt./ajx/he