NEW YORK (awp international) - Die Anleger an der Wall Street haben zu Wochenbeginn keine grossen Sprünge gewagt. Die wichtigsten Aktienindizes drehten zwar im Handelsverlauf am Montag ins Plus, dennoch hielten sich die Kursbewegungen in engen Grenzen. Die Investoren blicken weiter kritisch auf die Konfrontationspolitik der USA.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial bewegte sich zuletzt mit plus 0,04 Prozent auf 25 473,90 Punkte kaum vom Fleck. Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,29 Prozent auf 2848,65 Punkte vor und für den Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,43 Prozent auf 7427,50 Punkte bergauf.

Aktuell werden die Anleger weiter insbesondere vom Handelsstreit mit China verunsichert, nachdem Peking auf die jüngsten Zolldrohungen der USA mit Gegenmassnahmen reagiert hatte. Geblickt wird zu Wochenbeginn aber auch auf die Beziehungen der Vereinigten Staaten zum Iran. Nach dem von US-Präsident Donald Trump verkündeten Rückzug aus dem Atomabkommen treten die bislang ausgesetzten Washingtoner Sanktionen in der Nacht zu Dienstag wieder in Kraft.

Mit Blick auf einzelne Unternehmen sorgte ein möglicher Stolperstein bei der geplanten Fusion der Gaskonzerne Praxair und Linde für Gesprächsstoff. Mittlerweile gehen die Branchengrössen davon aus, dass die US-Wettbewerbsbehörde FTC für ein Durchwinken des Vorhaben "zusätzliche Veräusserungszusagen" erwartet. Experten halten deshalb ein Scheitern der Transaktion wieder für möglich.

Linde erwäge daher inzwischen weitere Verkäufe in den USA, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Dabei gehe es um die Trennung vom Bereich Spezialgase sowie vom sogenannten Onsite-Geschäft, bei dem Anlagen direkt beim Kunden installiert sind. Dennoch sackten die Praxair-Aktien unter den Schlusslichtern im S&P 500 um fast 4 Prozent ab. In Frankfurt büssten die zum Umtausch eingereichten Papiere von Linde bis zum Handelsschluss rund 7,5 Prozent ein.

Die Intel-Aktien fielen derweil nach einem Analystenkommentar um mehr als 1 Prozent und zählten damit zu den schwächsten Werten im Dow. Analyst Blayne Curtis von Barclays rät Anlegern dazu, sich an der Seitenlinie aufzuhalten, solange weder der neue Konzernchef noch Ziele für 2019 bekannt sind - und die Strategie des Chipkonzerns gegen den starken Wettbewerb nicht klarer ersichtlich ist.

Die Anteilscheine von Apple hingegen setzten ihre jüngste Rekordjagd fort und erreichten bei gut 209 US-Dollar eine Bestmarke. Am Donnerstag war der Computerkonzern und iPhone-Hersteller an der Börse erstmals eine Billion US-Dollar wert gewesen.

Abseits des Dow zogen die Aktien von Berkshire Hathaway um gut 3 Prozent an. Börsen-Guru Warren Buffett hatte die Anteilseigner seiner Beteiligungsgesellschaft einmal mehr mit glänzenden Quartalszahlen verwöhnt.

Zudem konnten die Papiere von Pepsico mit einer Personalie punkten: Beim Getränkegiganten kommt es nach zwölf Jahren zum Führungswechsel. Die langjährige Chefin Indra Nooyi gibt den Top-Posten bei dem Coca-Cola-Konkurrenten ab. Für die Pepsico-Aktien ging es um gut 1,5 Prozent nach oben. Sie bewegten sich damit wieder auf dem Niveau von Anfang Februar.

Für Nooyi kommt nun Ramon Laguarta. Der 54-jährige Manager war im letzten Jahr zum "President" des Konzerns befördert worden. Das hatte die Erwartung geschürt, dass er ein möglicher Nachfolger für Nooyi ist, die jetzt mit 62 Jahren abtritt. Der Experte Nik Modi vom Analysehaus RBC spekulierte derweil, dass Laguarta die Abfüllbetriebe des Getränkekonzerns wieder verkaufen könnte, die Nooyi erworben hatte. Ein solcher Schritt würde seiner Meinung nach die Kapitalrendite verbessern./la/he