NEW YORK (awp international) - An der Wall Street geht es am Donnerstag weiter bergab: Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,94 Prozent auf 28 245,82 Punkte. Damit steuert der bekannteste US-Aktienindex auf den dritten Verlusttag in Folge nach der vorangegangenen Rally zu. Nicht besser erging es den anderen Indizes: Der marktbreite S&P 500 verlor 1,12 Prozent auf 3449,61 Punkte ein und der technologielastige Nasdaq 100 büsste sogar 1,78 Prozent auf 11 771,56 Zähler ein.

Laut Börsianern belasteten einmal mehr schwindende Hoffnungen auf eine rasche Einigung auf ein weiteres Corona-Konjunkturpaket in den USA sowie deutlich steigende Corona-Neuinfektionen in Europa und den USA. Nun sickere "die bedrückende Erkenntnis durch, dass das Infektionsgeschehen rund um Covid-19 in der alten Welt unmittelbar dabei ist, ausser Kontrolle zu geraten", bemerkte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. In den Hintergrund rücke damit der US-Wahlkampf. Durchwachsene Konjunkturdaten gaben den Kursen keine Richtung vor.

Die jüngsten Unternehmenszahlen wurden unterschiedlich aufgenommen. Ein florierendes Handelsgeschäft mit Wertpapieren bescherte der US-Investmentbank Morgan Stanley in der Corona-Krise einen Gewinnsprung. Auch die Erträge stiegen im abgelaufenen Quartal deutlich. Entsprechend stemmten sich die Aktien mit einem Plus von knapp einem halben Prozent gegen den negativen Markt.

Walgreens Boots Alliance schaffte einen Kursanstieg von drei Prozent, was den Spitzenplatz im Dow bedeutete. Der Pharmagrosshändler und Apothekenkonzern schnitt im vierten Geschäftsquartal trotz eines Gewinnrückgangs besser als erwartet ab.

Derweil legten die Belastungen durch die Corona-Pandemie das Geschäft der Fluggesellschaft United Airlines auch im dritten Quartal lahm. Der erneute Milliardenverlust und der Umsatzeinbruch fielen schlimmer als von Analysten erwartet aus - die Titel sackten um gut viereinhalb Prozent ab.

Bei Alcoa mussten die Aktionäre einen Kursrückgang von mehr als sieben Prozent verkraften. Der Quartalsverlust des Aluminiumkonzerns fiel zwar nicht so deutlich wie befürchtet aus, war aber der höchste seit der Aufspaltung des Konzerns vor vier Jahren. Zudem überschattete der verhaltene Ausblick für das Schlussquartal die Zahlen./gl/fba