NEW YORK (awp international) - Den US-Bösen drohen nach der jüngsten Rekordjagd am Dienstag weitere Gewinnmitnahmen. Der Abgabedruck dürfte sich allerdings in Grenzen halten: Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,40 Prozent tiefer bei 33 943 Punkten und den Technologie-Index Nasdaq 100 ? 0,26 Prozent im Minus bei 13 872 Punkten. Zu Wochenbeginn hatte der Leitindex bereits ähnlich moderat nachgegeben, der technologielastige Auswahlindex hingegen deutlicher verloren.

Eine Reihe von Geschäftszahlen fand am Markt ein gemischtes Echo. Der US-Schadenversicherer Travelers verkraftete die historisch hohen Katastrophenschäden in seiner Heimat im ersten Quartal überraschend gut: Dank der Auflösung von Schadenreserven aus früheren Jahren lag der Nettogewinn mehr als ein Fünftel über dem Vorjahresniveau, was die Aktien vorbörslich aber kaum steigen liess. Zudem soll die Quartalsdividende um vier Prozent steigen.

Dass IBM dank des Cloud-Geschäfts erstmals seit vier Quartalen wieder eine Umsatzsteigerung schaffte, bescherte den Aktien des IT-Urgesteins indes einen vorbörslichen Kursanstieg von knapp zweieinhalb Prozent. Der Gewinneinbruch fiel zudem geringer als befürchtet aus.

Bei Procter & Gamble mussten die Anleger indes ein Kursminus von gut einem halben Prozent verkraften. Dabei schnitt der Konsumgüterkonzern zum Jahresauftakt ebenfalls besser als erwartet ab, will mit weiteren Preiserhöhungen die steigenden Kosten kompensieren und bestätigte seine Jahresziele.

Anteilsscheine von United Airlines büssten über drei Prozent ein. Die Fluggesellschaft berichtete einen weiteren, überraschend hohen Milliardenverlust.

Aktien von Johnson & Johnson (J&J) verbilligten sich um fast ein halbes Prozent. Der Pharmakonzern startete mit etwas mehr Umsatz und Gewinn ins neue Jahr als von Analysten erwartet und engte die Jahresziele etwas ein.

J&J steht derweil wegen seines Corona-Impfstoffs im Fokus. Die US-Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA hatten vor einer Woche eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit diesem Wirkstoff empfohlen, nachdem in den USA in diesem Zusammenhang zunächst sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst worden waren. Der US-Pharmakonzern verzögerte daraufhin den Marktstart des Impfstoffs in Europa und setzte auch alle derzeit laufenden Studien mit Impfungen mit dem Wirkstoff aus. An diesem Freitag will die US-Gesundheitsbehörde CDC über das weitere Vorgehen beraten.

Bei Abbott Laboratories mussten die Aktionäre vorbörslich einen Kursverlust von gut drei Prozent verkraften, obwohl der J&J-Konkurrent vom brummenden Geschäft mit Corona-Tests profitierte. Allerdings blieb der Umsatz trotz eines Anstiegs um mehr als ein Drittel hinter den Erwartungen zurück. Zudem enttäuschten laut Marktteilnehmern die nur bestätigten Jahresziele, da das Quartalsergebnis besser als gedacht ausgefallen sei./gl/jha/