NEW YORK (dpa-AFX) - Der Wall Street drohen am Donnerstag Verluste. Erneut dürfte es die Technologiewerte härter treffen als die Standardtitel - sie hatten schon am Vortag die Zinsanhebung der amerikanischen Notenbank Fed unterschiedlich gut verkraftet. Als aktuellen Belastungsfaktor machten Marktbeobachter die Öl- und Rohstoffpreise aus, die unter dem steigenden US-Dollar litten. Dazu kommen die Untersuchungen wegen möglicher Kontakte von US-Präsident Donald Trumps Wahlkampfteam mit Russland. Inzwischen ermittelt Sonderermittler Robert Mueller wegen des Vorwurfs der Justizbehinderung direkt gegen Trump.

Der Future auf den Dow Jones Industrial ließ eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart einen Kursrückgang von 0,45 Prozent erwarten. Zur Wochenmitte hatte der Leitindex nach der Fed-Entscheidung noch eine neue Bestmarke erobert und moderat im Plus geschlossen. Beim Nasdaq 100 deutete der Future auf ein Minus von 1,19 Prozent hin. Für den technologielastigen Auswahlindex war es schon am Mittwoch bergab gegangen - der Erholungsversuch vom Dienstag nach dem vorangegangenen Kursrutsch erwies sich damit als Strohfeuer.

Die Fed hatte trotz zuletzt enttäuschender Wirtschaftsdaten den Leitzins erwartungsgemäß leicht angehoben. Klare Hinweise auf den Zeitpunkt einer nächsten Anhebung gab Fed-Präsidentin Janet Yellen nicht - sie kündigte für die kommenden Jahre lediglich weitere graduelle Zinserhöhungen an. Allerdings teilte Yellen mit, sofern sich die Wirtschaft wie erwartet entwickle, wolle man noch 2017 mit dem Abbau der rund 4,5 Billionen Dollar schweren Fed-Bilanz beginnen.

Die Technologie-Schwergewichte, die zuletzt maßgeblich zum Kursrutsch an der Nasdaq beigetragen hatten, dürften am Donnerstag weiter unter Druck geraten: Die Aktien von Apple , Amazon , Google-Mutter Alphabet und Facebook standen vorbörslich jeweils über ein Prozent im Minus.

Beim Autobauer Fiat Chrysler sorgte der angekündigte Rückruf von Fahrzeugen sogar für ein vorbörsliches Minus von 2,66 Prozent. Medienberichten zufolge sind davon knapp 300 000 in den USA und Kanada verkaufte Minivans wegen Problemen mit den Airbags betroffen.

Dagegen hielten sich Fedex -Titel nach einem positiven Analystenkommentar mit minus 0,24 Prozent vergleichsweise gut. JPMorgan-Analyst Brian Ossenbeck blickt in einer aktuellen Studie grundsätzlich positiv auf die mittel- bis längerfristigen Perspektiven des Logistikkonzerns, unter anderem wegen Details zum geplanten Gewinnanstieg im Express-Geschäft. Er bestätigte daher seine Kaufempfehlung./gl/jha/