NEW YORK (awp international) - Deutlich besser als erwartete Daten vom Arbeitsmarkt werden die US-Börsen am Freitag weiter beflügeln. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn 2,5 Prozent höher auf 26 930 Punkte. Damit läuft der Dow auf ein Wochenplus von rund 6 Prozent zu. Das wäre der grösste Wochengewinn seit Anfang April.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannte sich im Mai in der Corona-Krise leicht, während Analysten im Schnitt einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenquote erwartet hatten. Diese fiel jedoch von 14,7 Prozent im Vormonat auf 13,3 Prozent. Erwartet wurde im Mittel ein deutlicher Sprung auf 19,0 Prozent. So zog die Beschäftigung deutlich an. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen rund 2,5 Millionen Stellen hinzu. Hier hatten Analysten hingegen mit einem Rückgang um im Schnitt 7,5 Millionen gerechnet.

Unter den Einzelwerten dürften American Airlines weiter im Blick stehen. Nachdem sie am Vortag um rund 41 Prozent hochgesprungen waren, ging es vorbörslich um weitere knapp 30 Prozent aufwärts. Die Fluggesellschaft hatte am Donnerstag mitgeteilt, den Betrieb nach dem weitgehenden Flugstopp in der Corona-Krise ab Juli ein Stück weit hochzufahren. Seit ihrem Mitte Mai erreichten Rekordtief bei 8,25 Dollar hat sich die Aktie inzwischen wieder mehr als verdoppelt. Vor dem Ausbruch der Pandemie hatte sie allerdings um die 30 Dollar gekostet.

Mit ihren Quartalsberichten stehen zudem der Chiphersteller Broadcom im Blick sowie der Anbieter der Bürokommunikationsplattform Slack . Letzter meldete nicht nur einen schwächer als erwarteten Umsatz, sondern kassierte zur Zahlenvorlage seinen Ausblick für die Billings (in Rechnung gestellte Einnahmen) wieder ein. Vorbörslich sackten die Slack-Papiere um rund 14 Prozent ab.

Der Chiphersteller und Apple-Zulieferer Broadcom indes lieferte ergebnisseitig, was Analysten für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal erwartet hatten. Händler verwiesen zudem auf die stabile Dividende, die Broadcom quartalsweise ausschüttet. Die Aktie gewann vor dem Handelsstart 2,7 Prozent.

Zur Zahlenvorlage lieferte Broadcom ausserdem Hinweise auf einen späteren Start der diesjährigen iPhone-Modelle. Firmenchef Hock Tan sagte, dass sich in diesem Jahr der Umsatzschub durch die Produkterneuerung "bei einem grossen nordamerikanischen Kunden aus der Mobiltelefon-Branche" um ein Quartal verzögern werde. Das ist seine übliche Umschreibung für Apple und Broadcom ist als iPhone-Zulieferer bekannt. Apple reagierten allerdings vorbörslich kaum und legten moderat zu./ck/mis