NEW YORK (awp international) - Der Wall Street winkt am Montag angesichts des anhaltenden amerikanisch-chinesischen Handelsstreits ein kaum bewegter Wochenauftakt. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart fast unverändert gegenüber dem letzten Schlusskurs bei 25 405 Punkten.

Am Freitag hatte der US-Leitindex noch etwas von Hoffnungen auf eine baldige Lösung des Konflikts profitiert. Doch am Wochenende überschattete dieser den alljährlichen Asien-Pazifik-Gipfel. Beide Grossmächte überzogen sich mit Vorwürfen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) konnten sich die Staats- und Regierungschefs nicht einmal auf eine gemeinsame Erklärung einigen.

US-Vizepräsident Mike Pence drohte der China mit weiteren Strafzöllen in Milliardenhöhe. Er hielt der Volksrepublik auch vor, schwächere Staaten mit Krediten gezielt in die Abhängigkeit zu treiben. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sagte dazu, sein Land locke niemanden in eine Falle. Er warnte vor einem "Handelskrieg" ohne Gewinner. Mehrere kleinere Länder beschwerten sich, dass der Konflikt zwischen den Grossen jetzt schon zu ihren Lasten geht. Die neuen harten Töne kamen überraschend, weil US-Präsident Donald Trump unmittelbar zuvor in Washington noch davon gesprochen hatte, dass Peking eine Liste mit möglichen Zugeständnissen übermittelt habe.

Potenziell kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zu Wochenbeginn dünn gesät. Die Aktien von Apple verloren vorbörslich knapp zwei Prozent, da sich die Hinweise verdichten, dass die neuen iPhone-Modelle weniger populär sind als vom Unternehmen erwartet. Apple habe in den vergangenen Wochen die Produktionsaufträge für die beiden Top-Modelle XS und XS Max sowie auch für das etwas günstigere XR gesenkt, schrieb das "Wall Street Journal" (WSJ). Bereits vor zwei Wochen hatte die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" von Orderkürzungen beim XR berichtet.

Für Papiere des US-Zulieferers Lumentum ging es nach dem 'WSJ'-Bericht vorbörslich um über zweieinhalb Prozent bergab. Sie waren bereits vor eine Woche nach der Kappung der Jahresziele auf den tiefsten Stand seit Februar 2017 abgesackt und hatten sich an den vergangenen Tagen wieder ein wenig erholt.

Bei Pfizer zeigten sich die Anleger zunächst unbeeindruckt von negativen Nachrichten. Der Pharmakonzern und sein deutscher Partner Merck KGaA teilten mit, dass das gemeinsam entwickelte Medikament Avelumab in einer Studie an Patientinnen mit bestimmtem Eierstockkrebs gescheitert ist./gl/jha/