NEW YORK (awp international) - Nach einem durchwachsenen Wochenauftakt dürften die US-Aktienmärkte am Dienstag mit knappen Verlusten in den Handel starten. Die anhaltenden Ängste der Anleger vor einer raschen Straffung der heimischen Geldpolitik erweisen sich einmal mehr als Bremsklotz. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,02 Prozent tiefer auf 34 405 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wurde 0,12 Prozent im Minus bei 13 895 Zählern erwartet.

Die jüngsten Unternehmensaussagen stiessen am Markt auf ein negatives Echo. Die Aktien von Johnson & Johnson (J&J) büssten angesichts gesenkter Unternehmensziele vorbörslich knapp ein halbes Prozent ein. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern blickt nach dem ersten Quartal etwas verhaltener als bisher auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im laufenden Jahr. Angesichts des weltweiten Angebotsüberhangs und der unsicheren Nachfrage setzte der Konzern zudem die Umsatzprognose für den Covid-19-Impfstoff aus.

Bei Travelers mussten die Anteilseigner einen vorbörslichen Kursrückgang von über drei Prozent auf 179,41 US-Dollar verkraften. Der US-Schadenversicherer startete zwar dank geringer Katastrophenschäden mit einem Gewinnsprung ins Jahr und will die Dividende anheben. Allerdings hat die Aktie bereits einen guten Lauf hinter sich - vor gut einer Woche hatte sie ihr noch junges Rekordhoch von 187,98 Dollar nur knapp verfehlt.

Auch bei Lockheed Martin nahmen die Anleger nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Wochen offenbar Gewinne mit, wie das Minus von fast zwei Prozent auf 458,70 Dollar zeigte. Der rückläufige Quartalsgewinn verfehlte ebenso wie der Umsatz die Analystenerwartungen. Zudem hielt das Unternehmen trotz des Ukrainekriegs an seinen Jahreszielen fest. Seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs vor rund sieben Wochen hat die Aktie deutlich zugelegt.

Bei Twitter fiel das Kursminus vor Handelsbeginn mit rund ein Prozent moderater aus. Am Montag hatten die Aktien des Kurznachrichtendienstes noch siebeneinhalb Prozent gewonnen, nachdem das Management Gegenmassnahmen für den von Tesla -Chef Elon Musk angekündigten Übernahmeversuch ergriffen hatte. Dass der US-Finanzinvestor Apollo einem Bericht der "Wall Street Journal" zufolge möglicherweise bei einer Übernahme mitmischen will und erwägt, Musk oder einen anderen Bieter bei einer Kaufofferte mit Kapital oder Krediten zu unterstützen, gab der Aktie keine neuen Impulse. Die Apollo-Titel gewannen derweil 1,3 Prozent./gl/mis