NEW YORK (awp international) - Der Dow Jones Industrial könnte zum Wochenausklang noch einmal etwas zulegen. Nachdem der US-Leitindex schon am Vortag gestützt durch Zinsfantasien stabil stand, erwarten Experten am Freitag moderate Gewinne. Der Broker IG taxierte den Dow rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,21 Prozent höher bei 27 281 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich für den Index damit ein kleines Minus ab.

Nach den europäischen Börsen vermag die Hoffnung auf niedrigere Zinsen wohl auch die Wall Street weiter anzuschieben. Auslöser war ein Kommentar eines Fed-Vertreters, der auf die mögliche Notwendigkeit einer schnellen Zinsreaktion der US-Notenbank verwies. Im Handelsverlauf werden dann zwei Präsidenten regionaler Notenbanken Reden halten. Auch Inflationsdaten aus Japan machten den Börsianern Hoffnung auf eine weitere geldpolitische Lockerung der Bank of Japan.

Im Fokus steht ausserdem die Berichtssaison. Microsoft blieb dank seiner florierenden Cloud-Dienste im abgelaufenen Geschäftsquartal auf Erfolgskurs. Der Software-Riese legte beim Gewinn kräftig zu, entsprechend kletterte die Microsoft-Aktie vorbörslich um rund 2,7 Prozent nach oben.

Das Papier von Boeing stieg vor Börsenauftakt ähnlich deutlich. Das Debakel rund um Abstürze und Flugverbote der Baureihe 737 Max vermasselte dem Luftfahrtriesen zwar die Bilanz, allerdings nicht so drastisch wie von Experten befürchtet.

American Express legte kurz vor Handelsbeginn Geschäftszahlen vor und übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Kreditkartenkonzern bekräftigte ausserdem seine Jahresziele. Die Aktie gab vorbörslich nach anfänglichen Gewinnen zuletzt dennoch leicht nach. Händler verwiesen auf den Rekordlauf des Papiers seit Jahresbeginn.

Anleger beschäftigen ausserdem die Goldminenaktien. Der kanadische Bergbaukonzern Barrick Gold will das Tochterunternehmen Acacia Mining komplett übernehmen. Während das Papier von Acacia in London in die Höhe schnellte, verlor die Barrick-Aktie vorbörslich etwa 1,7 Prozent.

Konjunkturseitig erwarten Anleger nach Handelseröffnung Daten zur Stimmung der US-Verbraucher. Die University of Michigan veröffentlicht ihren Index zum Konsumklima. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten gehen im Schnitt von einer leichten Verbesserung der Stimmung aus. Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft./niw/la/fba