NEW YORK (awp international) - Enttäuschende US-Inflationszahlen haben die zunächst erwartete Erholung der Wall Street am Mittwoch zunichtegemacht. Den Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG eine gute halbe Stunde vor Börsenstart rund 0,5 Prozent tiefer bei 31 992 Punkten. Vor Bekanntgabe der Inflationsdaten war der Dow zeitweise bei über 32 500 Zählern erwartet worden. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde zuletzt mit rund 1,5 Prozent im Minus gesehen, davor hingegen 1,1 Prozent im Plus.

Die hohe Inflation in den USA hat sich im April zwar abgeschwächt, allerdings nur leicht. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Das ist zwar weniger als der Anstieg im Vormonat von 8,5 Prozent, allerdings mehr als die von Analysten im Mittel erwarteten 8,1 Prozent.

Damit entfernt sich die Teuerung nur leicht von dem höchsten Wert seit gut 40 Jahren, die sie im März markiert hatte. Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stiegen in einer ersten Reaktion an. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte mit weiteren und deutlichen Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed rechnen. Die Zentralbank stemmt sich bereits gegen die hohe Geldentwertung mit einer strafferen Geldpolitik.

"Der Höhepunkt der Teuerung scheint überschritten zu sein. Mit den Aprilzahlen machen sich Basiseffekte positiv bemerkbar. Von Entspannung kann allerdings bei einer Jahresteuerungsrate von über 8 Prozent noch nicht gesprochen werden", kommentierte Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Eli Lilly im Anlegerfokus stehen. Im vorbörslichen Handel legten sie um 0,3 Prozent zu. Der US-Pharmakonzern und sein Entwicklungspartner Incyte teilten mit, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Medikament Olumiant zur Behandlung von Covid-19 bei hospitalisierten Erwachsenen, die eine künstliche Beatmung benötigen, zugelassen hat./edh/jha/