NEW YORK (awp international) - Der Abgabedruck an der Wall Street wegen Konjunktursorgen hält am Mittwoch an. Weiterhin wiegen alarmierende Signale aus der US-Industrie schwer. Dort ist die Stimmung so schlecht wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Mittwoch ein halbes Prozent tiefer bei 26 449 Punkten. Am Vortag war der Leitindex schon 1,3 Prozent schwächer in den Oktober gestartet. Einmal mehr hatte sich die Marke von 27 000 Punkten als zu hohe Hürde erwiesen.

"Die Auswirkungen des immer noch andauernden Handelskonflikts zwischen den USA und China scheinen in der Realwirtschaft anzukommen", sagte IG-Marktbeobachter Christian Henke. "Die Stimmung ist fragil geworden", führte sein Kollege Craig Erlam vom Broker Oanda weiter aus. Der am Vortag veröffentlichte ISM-Industrieindex mit einem Tief seit zehn Jahren habe Investoren geschockt und die Aktienmärkte ins Taumeln gebracht. Auch in Europa waren die Börsen am Mittwoch immer stärker unter Druck geraten.

Als nächste Belastungsprobe sehen die Experten der britischen Bank HSBC nun den ISM-Index für den Dienstleistungssektor, der am Donnerstag erwartet wird. Am Mittwoch bereits kam der Jobbericht des Dienstleisters ADP, wonach in der Privatwirtschaft der USA im September etwas weniger Stellen geschaffen wurden als erwartet. Unter Anlegern ist seine Rolle als Indikator für den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht jedoch umstritten.

Auf Unternehmensseite sorgt am Mittwoch eine Übernahme im Glücksspielsektor für Aufsehen. Vorbörslich schnellten die Aktien der Stars Group , die unter anderem für Seiten wie Pokerstars bekannt ist, wegen einer Fusion mit dem britischen Konkurrenten Flutter Entertainment um 35 Prozent hoch. Durch den 6 Milliarden US-Dollar schweren Deal forme der aus der Fusion von Paddy Power und Betfair hervorgegangene Flutter-Konzern einen globalen Gaming-Giganten, hiess es am Markt.

Verluste zeichnen sich auch bei Activision Blizzard ab, vorbörslich ging es hier um 2,5 Prozent bergab. Nach Einschätzung von Todd Juenger von Bernstein Research preist der Markt bei den Aktien des Computerspiele-Herstellers zuviel Hoffnung ein. Er stufte diese auf ein negatives "Underperform"-Votum ab mit der Begründung, er könne den aktuellen Kurs nicht mit den Fundamentaldaten des Unternehmens in Einklang bringen.

Auch Tesla zeigen sich vorbörslich leichter, in diesem Falle um ein halbes Prozent. Bei dem Elektroautobauer gibt es Spekulationen, dass in Kürze die Produktion in einem chinesischen Werk anlaufen soll. Ausserdem haben die Experten von Exane BNP die Beobachtung der Aktien mit "Outperform" aufgenommen. Beides konnte die Aktie vorbörslich aber nicht antreiben./tih/jha/