NEW YORK (awp international) - Die Hoffnung der Anleger auf einen Ausweg aus der Corona-Krise bleibt an der Wall Street auch am Mittwoch das beherrschende Thema. Der Dow Jones Industrial dürfte daher sein Hoch seit Anfang März festigen. Eine Stunde vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den Leitindex 1,65 Prozent höher bei 25 410 Punkten. Am Vortag war er mit einem mehr als zweiprozentigen Kursplus in die verkürzte Woche gestartet und über die Schwelle von 25 000 Punkten zurückgekehrt.

Mit dem Anstieg folgt der Dow am Mittwoch der zuvor schon fortgesetzten Rally an den Europa-Börsen. Dabei legen Anleger ihren Fokus weiter auf die Wiederöffnung vieler Volkswirtschaften und die damit verbundene Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung - auch mit staatlicher Unterstützung. So will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen 750 Milliarden Euro für die wirtschaftliche Erholung der Europäischen Union mobilisieren.

Händlern zufolge nehmen die Anleger die neuen Spannungen zwischen den USA und China so in Kauf. Für diese Verantwortlich gemacht wird vor allem die Lage in Hongkong und ein von China geplantes Gesetz, das den Einsatz eigener Sicherheitsorgane in der Sonderverwaltungszone ermöglichen soll. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Weissen Haus, US-Präsident Donald Trump sei "verärgert" über Chinas Vorgehen.

Die Freude über die Lockerungen in der Viruskrise macht sich weiter sehr stark im arg gebeutelten Reisesektor bemerkbar, gibt es doch vermehrt Anzeichen, dass der Tourismus in einigen Ländern dieser Welt bald wieder anlaufen kann. Für die Aktien der Kreuzfahrtanbieter Carnival und Royal Caribbean ging es vorbörslich um bis zu zwölf Prozent hoch, für jene der Fluggesellschaften wie American , United oder Delta Airlines zwischen 7,9 und 11,4 Prozent.

Twitter-Aktien dagegen büssten vorbörslich gut zwei Prozent ein. US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Ärger über die angebliche Linkslastigkeit sozialer Medien kundgetan und nicht namentlich genannten Plattformen mit neuer Regulierung oder sogar Schliessung gedroht. Neuerdings scheint er verärgert darüber, dass Twitter einen seiner Tweets erstmals einem Faktencheck unterzog und einige Äusserungen als falsch bezeichnet hatte.

Derweil waren General Electric mit einem Anstieg um fast sechs Prozent ein vorbörslicher Gewinner. Der Mischkonzern verkauft sein Beleuchtungsgeschäft an den Smart-Home-Spezialisten Savant Systems. Details zu dem Deal wurden nicht genannt./tih/jha/