NEW YORK (awp international) - Die Anleger an der Wall Street können nach dem jüngsten Kursrutsch auf eine Atempause hoffen. Es herrsche Erleichterung vor, dass Chinas Zentralbank den Mittelkurs des Yuan etwas höher festgelegt und so die Abwertung der Landeswährung gebremst habe, schrieb Analyst Edward Moya vom Broker Oanda. Er wertete dies als Zeichen, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China zunächst nicht weiter eskalieren sollte.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Dienstag eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,36 Prozent höher bei 25 810 Punkten. Damit würde sich der US-Leitindex etwas stabilisieren. In den vergangenen vier Sitzungen hatte er vor allem wegen der Zuspitzung im Handelsstreit fast fünfeinhalb Prozent eingebüsst und allein am Montag den grössten Tagesverlust des Jahres erlitten.

Die jüngste Entscheidung von Chinas Währungshütern solle womöglich eher die eigene Währung nach dem jüngsten Kollaps stabilisieren und sei weniger eine Reaktion auf amerikanische Rhetorik und Massnahmen, glaubt Moyes. US-Präsident Donald Trump hatte China wegen der deutlichen Yuan-Abwertung offiziell als Währungsmanipulator gebrandmarkt.

Die Aktien des Düngemittelherstellers Mosaic büssten am Dienstag nach enttäuschenden Aussagen zum abgelaufenen Quartal vorbörslich fast vier Prozent ein. Zudem senkte der K+S-Konkurrent sein Jahresziel für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS). Beim Duftstoffehersteller International Flavors & Fragrances (IFF) stand nach dem Zwischenbericht sowie der Senkung des Umsatzausblicks gar ein Kurseinbruch von mehr als zehn Prozent zu Buche.

Dagegen ging es für Take-Two um gut sieben Prozent hoch. Der Entwickler von Computerspielen hat ein starkes Quartal hinter sich und hob seinen Ausblick an. Zuletzt hatten die Titel ebenso wie die von Activision Blizzard und Electronic Arts unter kritischen Bemerkungen von US-Präsident Trump über Videospiele-Hersteller nach den Anschlägen in den US-Staaten Texas und Ohio gelitten.

Erst nach der Schlussglocke an der Wall Street stehen die Quartalszahlen des Unterhaltungsriesen Walt Disney an. Dennoch verteilten die Anleger schon Vorschuss-Lorbeeren, wie das vorbörsliche Kursplus von knapp 1,8 Prozent zeigte./gl/jha/