NEW YORK (awp international) - Die Wall Street dürfte am Donnerstag zunächst an ihren jüngsten Abwärtstrend anknüpfen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,86 Prozent tiefer bei 34 660 Punkten.

Als Belastung verwiesen Börsianer unter anderem auf die weiter steigenden Corona-Fallzahlen in den USA. Zudem drückten auch die teils deutlichen Kursverluste in Asien und vor allem in Europa auf die Stimmung. Dort hatte die Sorge vor einer geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank (Fed) noch im laufenden Jahr die Anleger verschreckt.

Wie aus dem bereits am Mittwoch kurz vor Börsenschluss in den USA veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht, zeigten sich die Mitglieder der Notenbank zwar uneins mit Blick darauf, wann die konjunkturstützenden Anleihekäufe reduziert werden sollten. Mehrheitlich aber wurde die Auffassung vertreten, noch in diesem Jahr zu beginnen.

Börsianer befürchten, dass eine Reduzierung der Käufe die Aktienmärkte unter Druck setzen könnte, weil den Märkten damit weniger Liquidität zur Verfügung steht und zudem andere Anlageklassen wie etwa Anleihen an Attraktivität gewinnen könnten. Ob die Fed nun aber erst gegen Ende des Jahres beginne oder im ersten Quartal 2022 sei letztlich kaum von Bedeutung, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda.

Unter den Einzelwerten in den USA büssten die Aktien von Cisco im vorbörslichen US-Handel mehr als ein Prozent ein. Eine hohe Nachfrage nach Geräten für den Internet- und Datenverkehr bescherte dem Netzwerkspezialisten zwar im jüngsten Quartal deutliche Geschäftszuwächse. Allerdings bezeichnete Analyst Sami Badri von der Bank Credit Suisse die Bruttomargen-Prognose als schwach.

Die hohe Nachfrage nach Gaming-Ausrüstung wie Grafikkarten und Technik für Rechenzentren verhalf dem Chipkonzern Nvidia zu einem überraschend starken zweiten Quartal. Dessen Aktien gewannen vorbörslich gut ein Prozent.

Der Kaufhauskonzern Macy's überzeugte seine Anleger mit einer überraschend positiven Prognose für den Nettoumsatz. Damit zogen die Anteilsscheine im vorbörslichen Geschäft um mehr als fünf Prozent an.

Die Aktien von Alibaba aber weiteten ihre jüngsten Verluste aus und fielen vorbörslich um mehr als drei Prozent. Zuvor waren die in Hongkong gelisteten Papiere des Online-Händlers angesichts des anhaltenden Druck von Seiten der chinesischen Regulierungsbehörden auf ein Rekordtief gefallen./la/jha/