NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat am Mittwoch ihre Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda verwies auf ermutigende Signale im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Bereits am Dienstag hatten die Anleger erfreut aufgenommen, dass US-Präsident Donald Trump eine Verlängerung des Anfang März auslaufenden "Waffenstillstands" im Zollkonflikt mit China erwägt.

Zudem steht Trump im Streit um die Finanzierung einer Grenzmauer zu Mexiko nach US-Medienberichten vor dem Einlenken. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld des Präsidenten, dieser wolle einen Kompromissvorschlag annehmen, den ein parteiübergreifend zusammengesetztes Verhandlungsteam am Montag erreicht hatte. Demnach würde Trump für den Bau von Grenzbefestigungen mit 1,375 Milliarden US-Dollar deutlich weniger Geld bekommen, als die von ihm geforderten 5,7 Milliarden Dollar.

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,34 Prozent auf 25 513,31 Punkte und erreichte damit das höchste Niveau seit Anfang Dezember letzten Jahres. Der marktbreite S&P 500 gewann am Mittwoch 0,30 Prozent auf 2752,85 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,28 Prozent auf 7033,99 Punkte nach oben.

Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Papiere von Activision Blizzard , die um mehr als 6 Prozent in die Höhe schnellten. Der Videospiele-Anbieter baut zwar Stellen in grossem Stil ab, weil das Geschäft in diesem Jahr absehbar schwächer laufen soll. Die Firma will sich nun aber stärker auf lukrative Titel wie "Call of Duty", "Candy Crush", "Overwatch" oder "Diablo" konzentrieren.

Branchenbeobachter vermuten hinter dem erwarteten Erlösrückgang von Activision auch einen Effekt des populären Online-Spiels "Fortnite" des Konkurrenten Epic Games. Erst Anfang Oktober hatte die Activision-Aktie bei über 84 Dollar ihr Rekordhoch markiert. Seitdem war es steil bergab gegangen - bis Montag hatte sich der Kurs mehr als halbiert und knapp unter 40 Dollar den tiefsten Stand seit zwei Jahren erreicht.

Um gar fast 15 Prozent schossen die Aktien von Avalara nach oben. Der Anbieter von Steuersoftware hatte im vergangenen Jahr seinen Umsatz überraschen stark gesteigert.

Die Anteilsscheine von Teva aber stürzten um rund 7 Prozent ab. Der Pharmakonzern hatte mit dem Gewinn im Schlussquartal 2018 ein wenig enttäuscht und war mit dem Ergebnisausblick auf das laufende Jahr weit hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Dass Unternehmenschef Kare Schultz 2019 bei der Geschäftsentwicklung mit der Talsohle rechnet, versöhnte die Anleger nicht./la/stk