ROUNDUP: Druck auf Regierung wegen Wirecard - Untersuchungsausschuss angedroht

BERLIN - Im Skandal um mutmaßlichen Milliarden-Betrug beim inzwischen insolventen Dax-Konzern Wirecard gerät die Bundesregierung zunehmend unter Druck. Die Opposition forderte am Samstag Aufklärung insbesondere von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und dem Kanzleramt. Grüne und FDP drohten mit einem Untersuchungsausschuss im Bundestag, falls diese Aufklärung ausbleibe, die Linke hält diesen bereits für "unausweichlich". Schon an diesem Montag könnte die Entscheidung für eine Sondersitzung des Finanzausschusses im Bundestag fallen.

Bafin-Chef Hufeld weist Vorwürfe im Wirecard-Skandal zurück

BERLIN/ASCHHEIM - Der Chef der Finanzaufsichtsbehörde Bafin, Felix Hufeld, weist Vorwürfe gegen seine Behörde im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal zurück - und sieht die Politik in der Pflicht. "Wir erfüllen genau die Aufgaben, die uns der Gesetzgeber vorgibt - alles andere ist in einer Demokratie nicht zulässig", sagte Hufeld der "Welt am Sonntag". "Wir können nicht einfach machen, was wir wollen. Menschen, die behaupten, dass so ein Betrug mit einer anderen Aufsicht nicht möglich gewesen wäre, streuen den Bürgern Sand in die Augen."

Meyer Werft schließt sechs Wochen lang den Betrieb

PAPENBURG - Als Reaktion auf die coronabedingte Auftragsflaute schließt die für ihre Kreuzfahrtschiffe bekannte Meyer Werft von diesem Montag an für sechs Wochen ihre Tore. Das Unternehmen gehe bis zum 30. August in eine Art verlängerte Betriebsferien, sagte ein Unternehmenssprecher. Auch auf ihr Urlaubsgeld müssen die mehr als 3000 Beschäftigten noch warten - für die Werft ist das ein Batzen von 14 Millionen Euro, der erst später ausgezahlt werden soll.

ROUNDUP: Steigendes Interesse an E-Autos - SUVs werden immer kleiner

MÜNCHEN - Unter Deutschlands Autofahrern steigt einer neuen Umfrage zufolge der Zuspruch zu Elektroautos. Derzeit wollen sich demnach elf1 Prozent der Autokaufinteressenten ein rein elektrisches Auto zulegen. Das hat das Umfrageinstitut YouGov im Auftrag des Vergleichsportals Check24 ermittelt. Das waren vier Prozentpunkte mehr als bei der vorigen Elektroauto-Umfrage vor einem knappen Jahr, wie Check24 am Sonntag in München mitteilte.

Kreise: Ebay will nach Verkauf Anteil an Anzeigengeschäft behalten

SAN JOSE - Die Onlinehandelsplattform Ebay will beim Verkauf ihrer Anzeigensparte offenbar einen gewissen Anteil behalten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf informierte Personen. Das würde die Chancen der Beteiligungsgesellschaft Prosus im Rennen um die Übernahme erheblich schmälern, hieß es. Die Tochter des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers soll bislang das höchste Kaufgebot für den Geschäftsbereich abgegeben haben.

ROUNDUP 2: Tönnies will Lohnerstattung durchsetzen - Gemüsehof in NRW isoliert

BIELEFELD - Trotz heftiger Kritik will Fleischproduzent Clemens Tönnies Lohnkostenerstattung wegen der behördlichen Schließung seines Hauptwerks durchsetzen. Notfalls will der Chef des größten deutschen Schlachtkonzerns das juristisch durchfechten. "Darüber wird im Zweifelsfall auch Recht gesprochen werden", sagte er dem "Westfalen-Blatt" (Samstag).

Umfrage: Kunden gehen in Corona-Krise seltener zur Bankfiliale

BERLIN - In der Corona-Krise suchen viele Bankkunden seltener Filialen auf als zuvor. Jeweils knapp ein Drittel der Senioren und der Erwerbsfähigen im Alter von 18 bis 59 Jahren geht seit der Pandemie seltener zur Bank, wie eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken ergab. Zuvor hatte die "Funke Mediengruppe" (Samstag) über die Umfrage berichtet.

ROUNDUP: Offshore-Windenergie soll ausgebaut werden - Umweltschützer uneins

HAMBURG - Nach dem Beschluss der Bundesregierung zu einem stärkeren Ausbau der Offshore-Energie müssen nun die Standorte für zusätzliche Windparks in Nord- und Ostsee gefunden werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat einen Vorentwurf für einen neuen Flächenentwicklungsplan vorgelegt, zu dem Verbände und Behörden noch bis Montag Stellung nehmen können. In dem Plan sollen die möglichen Standorte und der zeitlichen Ablauf des Ausbaus bis 2030 festgelegt werden.

Siemens-Energy-Chef schließt Jobabbau nicht aus

MÜNCHEN - Der neue Chef des Energiegeschäfts von Siemens, Christian Bruch, will in dem Unternehmen etliches umkrempeln. "Ich bin ein Freund ehrlicher Worte: Ich kann einen Abbau von Arbeitsplätzen derzeit nicht ausschließen. Das gilt überall auf der Welt", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenende). Zudem brauche Siemens Energy Beschäftigte, die bereit für einen Wandel seien. "Was wir aber auf keinen Fall brauchen, sind Mitarbeiter, die wollen, dass alles so bleibt, wie es ist." Zuletzt arbeiteten etwa 91 000 Menschen für die Energiesparte.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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