Im Rahmen einer Reform des Regelwerks hatte die Deutsche Börse am späten Mittwochabend den Aufstieg des Energietechnik-Konzerns bekanntgegeben. Dafür müsse der "Nivea"-Hersteller Beiersdorf seinen Platz räumen. Siemens Energy-Chef Christian Bruch äußerte sich erfreut, dass sein Unternehmen diesen Schritt bereits rund sechs Monate nach der Erstnotiz geschafft habe. Der Aktienkurs profitierte davon zunächst aber nicht und bröckelte um 0,3 Prozent ab. Der Platztausch sei allgemein erwartet worden, sagte ein Börsianer.

Der Kochbox-Anbieter Hellofresh und der Online-Modehändler Zalando waren ebenfalls als Dax-Aufsteiger gehandelt worden, müssen sich aber noch gedulden. Ihre Titel büßten jeweils etwa zwei Prozent ein.

Mit der Neuordnung der Indizes zum 22. März feiert Porsche sein Comeback im Nebenwerte-Index MDax. Der Volkswagen-Großaktionär war vor Jahren aus den Auswahl-Indizes verbannt worden, weil er die vorgeschriebenen umfangreichen Quartalsberichte nicht liefern wollte. Porsche-Aktien kamen kaum vom Fleck.

DAX WÄCHST IM HERBST

Im Herbst steht dem Leitindex mit der Vergrößerung von 30 auf 40 Werte der größte Umbau seiner Geschichte bevor. Erstmals gibt es bei den Dax-Indizes mit dem neuen März-Termin und dem Entscheid im September zweimal im Jahr eine planmäßige Hauptüberprüfung. Zudem wird die Mitgliedschaft in der obersten Börsenliga als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal an strengere Voraussetzungen geknüpft. So werden Firmen künftig aus dem Dax, MDax, TecDax und SDax verbannt, wenn sie ihre Zahlenwerke nicht fristgerecht vorlegen - also drei Monate nach Geschäftsjahresende und 45 Tage nach Ablauf eines Quartals. Vorgeschrieben wird auch ein Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, der etwa die Rechnungslegung überwacht und Konsequenzen aus Regelverstößen zieht. Ein solches Gremium hatte der im Sommer 2020 Pleite gegangene Zahlungsabwickler Wirecard erst 2019 eingerichtet.

GRÖSSERES STÜHLERÜCKEN BEI NEBENWERTEN

Im MDax muss der Deutschen Börse zufolge Aareal Bank für Porsche weichen und in den Kleinwerte-Index SDax absteigen. Das gleiche Schicksal treffe auch den Handelskonzern Metro und den Lichttechnikkonzern Osram. Sie würden durch den Solar- und Windparkbetreiber Encavis und den Windanlagenbauer Nordex ersetzt.

Aus dem Kleinwerte-Index fielen Hornbach Baumarkt, die Südzucker-Tochter Cropenergies und die IT-Firma SNP Schneider-Neureither & Partner, hieß es weiter. Hinzu kämen der Halbleiter-Ausrüster Süss Microtec und der Autozulieferer Leoni. Die Änderungen in MDax und SDax hätten keine Überraschungen gebracht, sagte ein Börsianer.