BERLIN (dpa-AFX) - Die wachsende Gehaltsschere zwischen Managern und Angestellten bei Dax-Konzernen erfordert aus Sicht der Linken dringend Gegenmaßnahmen. Angestellte mit dem geringsten Einkommen müssten mindestens ein Zwanzigstel dessen erhalten, was Topmanager ausgezahlt bekämen, sagte Parteichef Martin Schirdewan der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zuletzt verdienten die Dax-Vorstände im Schnitt 53 Mal so viel wie ihre durchschnittlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie eine Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz und der Technischen Universität München ergab. Im Jahr 2020 war es noch das 47-Fache.

"Dieser Anstieg ist einfach nur noch unverschämt", sagte Schirdewan. "Diese Gehälter kommen Bereicherungsexzessen gleich und sind niemanden mehr vermittelbar und schaden dem Gemeinwohl." Die Vorstandsgehälter seien stark gestiegen, die Löhne der Angestellten hingegen nur um wenige Prozent.

"Solange es keine Obergrenze für Managergehälter gibt, muss es eine Einkommensgarantie von 1:20 für Angestellte geben", meinte der Linkenchef. Zur Durchsetzung seien die Vertreter und Vertreterinnen der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten gefragt. Bei Unternehmen mit staatlicher Beteiligung sei die Bundesregierung zum Handeln aufgerufen./vsr/DP/stk