FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch kaum verändert in den Handel gestartet. Der DAX sinkt am Morgen um 0,1 Prozent auf 19.399 Punkte. Nach den überzeugenden Zahlen von Texas Instruments stellt Infineon mit einem Plus von 4 Prozent den Gewinner. Der Euro-Stoxx-50 notiert mit 4.928 Zählern 0,2 Prozent niedriger. Für die Einzelwerte hat die Berichtssaison wieder ein paar Höhepunkte parat. Ansonsten ist festzustellen, dass erwartet gute Quartalszahlen, wie bei der Deutschen Börse am Vorabend, der Aktie keinen großen Impuls mehr liefern. Enttäuschungen werden dagegen deutlich abgestraft. Daraus ist abzulesen, dass die Börse bereits viel an guten Nachrichten in die Kurse eingearbeitet hat.

Neben der Berichtssaison stehen im Tagesverlauf einige Notenbanker der Europäischen Zentralbank sowie der Fed vor den Mikrofonen. Hier äußerte sich am Vorabend EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau dahingehend, dass die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank auf ihren künftigen Sitzungen alle Optionen in Betracht ziehen sollten. Die Zinserwartungen an EZB und Fed lieferten zuletzt die Impulse für den Anleihen, Devisen wie auch den Aktienmarkt. Derweil befindet sich der Präsidentschaftswahlkampf in den USA so langsam auf der Zielgeraden - und hier bleibt es spannend.

Finanzwerte mit Deutscher Bank im Fokus

Für die Deutsche Bank ist das Erreichen ihrer Ziele 2024 entscheidend, und für RBC-Analystin Anke Reingen befinden sich die Frankfurter auf dem richtigen Weg. Obwohl der Anstieg der Risikovorsorge im dritten Quartal enttäuschend sei, war er nicht völlig unerwartet. Die RBC geht davon aus, dass dies eher auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld als auf unternehmensspezifische Faktoren zurückzuführen sei. Angesichts der relativ starken Performance vor den Zahlen geben die Aktien im frühen Handel um 4 Prozent nach.

Als "beeindruckend" stufen die Jefferies-Analysten die Ergebnisse für das dritte Quartal 2024 der DWS (+0,7%) ein. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe den Konsens um 5 Prozent übertroffen, getrieben durch höhere Einnahmen und niedrigere Kosten. Das Nettoneugeld (NNM) erreichte im Quartal mit plus 17 Milliarden Euro einen Rekord.

Als insgesamt neutral für die Stimmung gegenüber der Aktie der Deutschen Börse (-2,4%) bewerten die Analysten von RBC die Drittquartalszahlen des Börsenbetreibers. Die Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen und zeigten ein beeindruckendes organisches Umsatz- und EBITDA-Wachstum von 9 bzw. 15 Prozent. Das Unternehmen habe die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 erneut angehoben und sie in Einklang mit dem aktuellen Konsens gebracht.

Flatexdegiro lieferte ein solides drittes Quartal ab, was nach Einschätzung eines Marktteilnehmers keinen Kurstreiber liefert. "Die Aktie hatte zuletzt einen guten Lauf, ich sehe in den Zahlen kein weiteres Kaufargument", so der Marktteilnehmer. Die Handelsaktivität der Flatex-Kunden war wie zu erwarten im Sommer zurückhaltend, die Aktie leidet unter Gewinnmitnahmen und handelt 5 Prozent tiefer.

Von einem "bemerkenswert schwachen Quartal" sprechen die RBC-Analysten mit Blick auf die Zahlen von L'Oreal, die Aktie notiert 4 Prozent im Minus. Das organische Umsatzwachstum von 3,4 Prozent habe den Konsens von Visible Alpha von 6,0 deutlich verfehlt. Regional betrachtet wurde das Verfehlen hauptsächlich von Nordasien getrieben, wobei China besonders hervorgehoben wurde: "Die Situation im chinesischen Ökosystem ist noch herausfordernder geworden." Nach dem schwachen dritten Quartal stiegen die Sorgen über den Ausblick 2024.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.927,80        -0,2%      -11,51      +9,0% 
Stoxx-50                4.447,77        -0,1%       -3,85      +8,7% 
DAX                    19.399,47        -0,1%      -22,44     +15,8% 
MDAX                   27.155,84        +0,3%       68,74      +0,1% 
TecDAX                  3.405,09        +0,6%       19,60      +2,0% 
SDAX                   13.876,66        -0,1%      -17,55      -0,6% 
FTSE                    8.313,45        +0,1%        6,91      +7,4% 
CAC                     7.508,84        -0,3%      -26,26      -0,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,31                    -0,01      -0,26 
US-Zehnjahresrendite        4,22                    +0,01      +0,34 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 7:45  Di, 18:45   % YTD 
EUR/USD                   1,0784        -0,1%      1,0803     1,0813   -2,4% 
EUR/JPY                   164,36        +0,7%      164,29     163,45   +5,6% 
EUR/CHF                   0,9360        +0,1%      0,9368     0,9361   +0,9% 
EUR/GBP                   0,8316        -0,0%      0,8316     0,8333   -4,1% 
USD/JPY                   152,38        +0,9%      152,06     151,15   +8,2% 
GBP/USD                   1,2968        -0,1%      1,2991     1,2977   +1,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,1383        +0,0%      7,1382     7,1364   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                66.793,10        -1,0%   67.033,80  66.936,50  +53,4% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,19        71,74       -0,8%      -0,55   +0,6% 
Brent/ICE                  75,68        76,04       -0,5%      -0,36   +0,9% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  40,75        41,08       -0,8%      -0,33  +11,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.755,01     2.748,95       +0,2%      +6,06  +33,6% 
Silber (Spot)              34,68        34,86       -0,5%      -0,18  +45,9% 
Platin (Spot)           1.035,47     1.032,15       +0,3%      +3,32   +4,4% 
Kupfer-Future               4,34         4,38       -0,9%      -0,04   +9,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 23, 2024 03:59 ET (07:59 GMT)