FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Kursgewinnen sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Wie erwartet wurden die EZB-Zinssenkung und ihr Ausblick positiv aufgenommen und sorgen für Zuversicht.

Der DAX klettert um 0,6 Prozent auf 18.626 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 0,5 Prozent auf 4.840 Punkte. Gesucht sind diesmal konjunkturabhängige Branchen, so legen Autos und Rohstoffwerte um bis zu 1 Prozent zu.

Fed im Fokus - Debatte um "25 oder 50"

Die Augen sind nun voll auf die Fed gerichtet mit ihrer Zinssenkung in der kommenden Woche. In den USA gingen die Kurse bereits auf ganzer Marktbreite nach oben. Zwar wird hier noch weiter debattiert, ob die US-Notenbank mit einer Senkung um 25 oder 50 Basispunkte beginnen wird. Nach der Beharrlichkeit des Anstiegs von Verbraucher- und Produzentenpreisen in den USA setzt die Mehrheit aber klar auf den kleineren Zinsschritt.

Dies seien aber nur taktische Fragen für Trader, sagt der ehemalige Fed-Berater Jon Faust: Der erste Schritt sei gar nicht so wichtig, viel bedeutsamer sei der gesamte Umfang der Zinssenkungen in den kommenden Monaten. Viele Fragen dazu dürfte die Fed zudem über das Erwartungsmanagement und ihre Wortwahl steuern. Marktteilnehmer sagen, die Vorankündigung mehrerer kleiner Zinsschritte in den kommenden Monaten wiege einen großen Schritt auf.

Analysten machen die Kurse

Wie an nachrichtenarmen Tagen üblich gibt es die größten Kursbewegungen durch Umstufungen:

So führen Fresenius den DAX mit 3,7 Prozent Plus an dank einer Hochstufung auf Overweight durch JP Morgan. Bei Dürr geht es sogar um 4,6 Prozent höher nach einer Kaufempfehlung durch HSBC.

In der Schweiz profitieren Roche von der Erhöhung auf Buy nach Neutral durch die Bank of America und legen um 1,7 Prozent zu.

DSV übernimmt Schenker für 14,3 Milliarden Euro

Der dänische Logistikkonzern DSV hat nun den offiziellen Zuschlag für die Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker für 14,3 Milliarden Euro bekommen. Die Gewerkschaften machen sich nun Sorgen um die global 147.000 Mitarbeiter. Nach der Übernahme von Panalpina war es dort 2019 zu Massenentlassungen gekommen. Die DSV-Aktie steigt in Kopenhagen um 2,1 Prozent.

Commerzbank zeigen sich derweil 0,1 Prozent im Plus. Hier berichtet das Handelsblatt, die Bundesregierung sei von den Unicredit-Plänen überrumpelt worden. Die Unicredit-Aktien geben 0,5 Prozent ab.

Autowerte erholen sich von ihren jüngsten Verlusten, BMW und VW legen je bis zu 1,8 Prozent zu. Siemens Energy setzen ihre Rally um weitere 2,2 Prozent und Vestas um 1,4 Prozent fort. Auch Verbio steigen 2,1 Prozent. Hier treibt die Hoffnung auf einen Wahlsieg von Kamala Harris nach dem TV-Duell. Von ihr wird die Fortsetzung der Investitionen in Erneuerbare Energien erwartet.

Deutsche Aktien für internationale Investoren mit Rabatt

Ein Grund für das Interesse ausländischer Käufer an deutschen Unternehmen könnte ihr billiger Preis sein. Für sie gibt es mittlerweile Rabatt, stellt Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank fest: "Deutsche Aktien handeln mit einem historisch hohen Abschlag von über 40 Prozent gegenüber ihren US-Pendants". Grund sei der seit über zwei Jahren anhaltende Nettoabfluss von Investorengeldern aus deutschen Aktien.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.844,67        +0,6%       30,59      +7,2% 
Stoxx-50                4.431,51        +0,7%       29,02      +8,3% 
DAX                    18.652,61        +0,7%      134,22     +11,4% 
MDAX                   25.420,30        +0,7%      187,09      -6,3% 
TecDAX                  3.307,55        +0,7%       23,40      -0,9% 
SDAX                   13.447,25        +1,0%      130,12      -3,7% 
FTSE                    8.259,69        +0,2%       18,72      +6,6% 
CAC                     7.483,71        +0,7%       48,64      -0,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,14                    -0,01      -0,43 
US-Zehnjahresrendite        3,65                    -0,02      -0,23 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %   Fr., 8:05  Do, 17:33   % YTD 
EUR/USD                   1,1081        +0,1%      1,1082     1,1035   +0,3% 
EUR/JPY                   156,55        -0,3%      156,14     157,13   +0,6% 
EUR/CHF                   0,9412        -0,2%      0,9414     0,9421   +1,4% 
EUR/GBP                   0,8437        -0,0%      0,8430     0,8440   -2,7% 
USD/JPY                   141,23        -0,4%      140,89     142,39   +0,2% 
GBP/USD                   1,3135        +0,1%      1,3146     1,3076   +3,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1042        -0,2%      7,1026     7,1320   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.974,10        +0,1%   57.916,00  57.751,00  +33,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,34        68,97       +0,5%      +0,37   -2,3% 
Brent/ICE                  72,44        71,97       +0,7%      +0,47   -3,8% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 35,765        35,25       +1,5%      +0,52   +6,1% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.565,69     2.559,02       +0,3%      +6,67  +24,4% 
Silber (Spot)              30,04        29,88       +0,5%      +0,16  +26,3% 
Platin (Spot)             986,87       982,00       +0,5%      +4,87   -0,5% 
Kupfer-Future               4,16         4,13       +0,7%      +0,03   +5,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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September 13, 2024 03:46 ET (07:46 GMT)