Frankfurt (Reuters) - Die Dax-Anleger haben ihre Zinssorgen zum Wochenschluss zunächst hinter sich gelassen.

Der deutsche Leitindex notierte kurz nach der Eröffnung am Freitag knapp ein Prozent fester bei 18.122 Punkten. Die Anleger stellten sich Experten zufolge nach und nach darauf ein, dass die US-Notenbank Fed 2024 weniger als die zuvor in Aussicht gestellten drei Zinssenkungen vornimmt. "Wer braucht schon Zinssenkungen, wenn die Wirtschaft gut läuft und die Konzerngewinne wachsen", konstatierte Johan Javeus, Chefvolkswirt der schwedischen Finanzdienstleisters SEB.

Für gute Stimmung sorgte auch die Bestätigung des Rückgangs der deutschen Inflation im März auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Mit 2,2 Prozent lag die Teuerungsrate nahezu beim Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. Dies bestärkte die Hoffnung der Investoren, dass die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde die ersehnte Zinswende früher als die Fed einleiten könnten.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand Varta. Die Aktien des schwäbischen Batterieherstellers brachen um mehr als 30 Prozent ein. Die erst vor gut einem Jahr mit den Banken und Mehrheitsaktionär Michael Tojner vereinbarte Sanierung greife zu kurz, um wie geplant bis Ende 2026 "auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren", räumte Varta am Donnerstagabend ein. Die Anleger deckten sich dagegen unter anderem mit Evotec ein. Die Experten der Deutschen Bank haben die Titel des Biotechunternehmens auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)