FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der chinesische Haushaltsgeräte-Hersteller Qingdao Haier geht an die Frankfurter Börse. Der Handelsstart der Aktie ist am 24. Oktober geplant. Es sind die ersten D-Shares an einer deutschen Börse. Anlass für das Börsenwort der Woche.

22. Oktober 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). D-Shares sind Aktien von Unternehmen aus Festlandchina, A-Shares oder A-Aktien genannt, die an der Frankfurter Wertpapierbörse im CEINEX D-Share-Markt notiert sind. Für das Listing haben die Unternehmen eine Genehmigung der China Securities Regulatory Commission (CSRC) und einen von der BaFin genehmigten Prospekt.

Die CEINEX ist ein deutsch-chinesisches Joint Venture der drei Börsenbetreiber Shanghai Stock Exchange, Deutsche Börse AG und der China Financial Futures Exchange. Sie nutzt die Infrastruktur der Frankfurter Wertpapierbörse für den Handel der D-Shares. Als D-Share notierte Unternehmen müssen alle Pflichten des für das öffentliche Angebot gewählten Marktsegments, dem Prime Standard der Deutschen Börse, erfüllen.

Qingdao Haier ist bereits an der Börse in Schanghai mit A-Aktien gelistet.

Die Typologie chinesischer Aktien

A-Aktien sind Beteiligungen an chinesischen Unternehmen, die entweder an der Börse Shanghai oder an der Börse Shenzhen in der chinesischen Währung Renminbi gehandelt werden. A-Aktien waren ursprünglich nur für chinesische Investoren handelbar, seit 2002 können auch ausgewählte ausländische, institutionelle Investoren A-Aktien handeln.

B-Aktien werden ebenfalls an den Börsen von Shanghai und Shenzhen gehandelt. Sie lauten auf Renminbi, notieren aber in US-Dollar an der Shanghaier Börse und in Hongkong-Dollar in Shenzhen. B-Aktien waren ursprünglich nur für ausländische Investoren handelbar, können inzwischen auch von Chinesen gekauft und verkauft werden.

Ein Unternehmen kann sowohl A- als auch B-Aktien emittieren. Da die Aktien untereinander nicht austauschbar sind, sind keine Arbitragegeschäfte möglich und der Wert beider Aktientypen kann differieren. Da chinesischen Anlegern nur A-Aktien ohne Einschränkung zugänglich sind, stehen diese oft höher als B-Aktien desselben Unternehmens.

H-Aktien werden ausschließlich an der Hong Konger Börse in Hongkong Dollar gehandelt. Sie können als einzige Aktienform oder zusätzlich zu B-Aktien an die Börse gebracht werden und dienen in erster Linie zur Erschließung ausländischer Investoren als Kapitalgeber.

22. Oktober 2018, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)