FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Anleger sehen in japanischen und italienischen Aktien weiteres Aufwärtspotenzial. Deutsche Technologiewerte im TecDAX sind ebenfalls gesucht. Im Rentenbereich punkten in US-Dollar notierte High Yield-Bonds. Fokus auf Nachhaltigkeit ist sowohl im Anleihe- als auch Aktiensegment von Vorteil.

16. Februar 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Mit der Golden Week in China und dem gestrigen US-Feiertag geht es Händler zufolge im ETF-Handel gegenwärtig etwas ruhiger zu.

Zu den auffälligsten Transaktionen der vergangenen Woche zählt Carsten Schröder von Société Générale Zuflüsse zu Produkten basierend auf dem S&P 500 Equal Weight (IE00BLNMYC90). Dieser bietet Zugang zu den größten US-Unternehmen, die mit jeweils 0,20 Prozent im Index alle gleichgewichtet sind. Im Gegenzug eher abgegeben worden seien Tracker des klassischen S&P 500 (IE00B3XXRP09) verschiedener Emittenten. Das gelte auch für DAX-Werte (DE0005933931). Zumeist Positionierungen verbucht Schröder in Nasdaq-ETFs (IE0032077012) und italienischen Bluechips im FTSE MIB (IE00B53L4X51).

Interesse an hiesigen Technologiewerten

Mit Blick auf die Branchen gehörten deutsche Technologieaktien im TecDAX (DE0005933972) bei Lang & Schwarz zu den meist gekauften Werten, wie Andreas Schröer informiert.

Das Klima und generell Nachhaltigkeit bleibt im ETF-Handel ein Thema. Schröder sieht überdurchschnittlichen Zuspruch für Produkte basierend auf dem S&P Eurozone Large Mid Cap Paris-Aligned Climate Index (LU2195226068). Aktien aus dem Gesundheitssektor als Bestandteil des MSCI World Health Care (IE00BJ5JNZ06) gingen hingegen diesmal eher raus.

Japanische ETF-Käufe sollen weniger werden

Langfristig plant die japanische Zentralbank nach Beobachtung von Naoki Kamiyama von Nikko Asset Management derweil ihre ETF-Käufe zu reduzieren. Nach zehn Jahren Kaufprogramm für Indexfonds besitze die BOJ mittlerweile einen Großteil des japanischen ETF-Marktes. Eine grundsätzliche Lockerung ihrer ETF-Maßnahmen werde es zwar unterhalb der Zielinflation von 2 Prozent vermutlich nicht geben. Die Währungshüter könnten sich aber für einen flexibleren Ansatz aussprechen, der Käufe in Zeiten von Abschwüngen am Aktienmarkt vorsehe, die in guten Börsenzeiten reduziert würden. ETF-Verkäufe werde es hingegen voraussichtlich erst nach Normalisierung der Wirtschaft geben, sofern der Markt diese absorbieren könne.

Hochverzinsliches kommt an

Im Handel mit Renten-ETFs kommen Schröder zufolge besonders häufig hochverzinsliche in US-Dollar ausgegebene Unternehmensanleihen basierend auf dem Markit iBoxx USD Liquid High Yield Capped Index (IE00B4PY7Y77) auf der Kaufseite zum Tragen. Anleger positionierten sich zudem vermehrt in Indexfonds, die sich am Bloomberg SASB US Corporate ESG Ex-Controversies Select (IE00BLF7VX27) orientieren.

Die meisten Abflüsse verbucht der Händler aus Bloomberg Barclays Euro Government Bond 7-10 Year-ETFs (IE00B1FZS806) mit sieben- bis zehnjährigen Staatsanleihen von Euroländern.

von: Iris Merker

16. Februar 2021, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)