FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. Oktober 2016. ETFs mit europäischen Standardwerten gehören auch in dieser Woche zu den bevorzugten Investments. Bei Festverzinslichem zählt die Aussicht auf höhere Erträge.

Schwankungen an den Aktienbörsen in der vergangenen Woche nutzten ETF-Anleger zumeist zum Einstieg. Händler berichten von überwiegendem Interesse an Indexfonds, die an den deutschen und europäischen Markt gekoppelt sind. "Über alle Anlageklassen hinweg überwogen bei uns mit 60 Prozent die Zuflüsse", meldet Frank Mohr. Die rund 26.500 ETF-Trades spiegeln für den Händler der Commerzbank eine eher durchschnittliche Woche wider, wobei am Tag der deutschen Einheit nicht gehandelt wurde. DAX-Werte (WKNs ETFL01, ETF002) führen laut Mohr ganz klar die Bestenliste an. "Hier hatten wir fast doppelt so viel Käufe wie Verkäufe."

Europa im Mittelpunkt

"Nach steigenden Umsätzen in der Woche zuvor legten Anleger in den vergangenen Tagen noch einen kleinen Schnaps obendrauf", informiert Oliver Kilian über die Umsätze im ETF-Handel bei der UniCredit. Auch Kilian macht verstärktes Interesse an europäischen Unternehmen aus. Neben DAX-ETFs (WKNs LYX0AC, ETFL01) kämen bei Anlegern MSCI Europe- (WKN A0MZWQ) und Euro Stoxx 50-Tracker (WKNs DBX1EU, 593395) besonders häufig zum Zuge und würden in Summe gesucht. Mit zumeist Zuflüssen punkteten zudem Produkte auf den sehr breit gefassten Stoxx Europe 600 (WKN A0X9R1). Der Stoxx 600 bildet die Entwicklung der 600 größten börsennotierten Aktiengesellschaften aus 18 europäischen Ländern ab. Neben Werten aus dem Euroraum enthält der Index Unternehmen aus Ländern wie der Schweiz, Großbritannien, Tschechien und Skandinavien.

Auf niedrigerem Niveau überzeugten US-Aktien beispielsweise im MSCI USA (WKNs A1H53M, ETFL26). "Gleichzeitig verabschiedeten sich Anleger per Saldo von ihren S&P 500-Engagements (WKNs A0YEDG, DBX0F2) verschiedener Emittenten."

Vertrauen in hiesige Mittelständler

Etwas beschaulicher lassen es scheinbar die Kunden der ICF Bank angehen. "In einer seitwärts tendierenden Aktienwoche nutzten Anleger am Freitag den DAX-Rücksetzer in Summe für Neupositionierungen (WKNs ETFL06, ETFL23)", hebt Marcel Sattler den aktivsten Tag im ETF-Handel hervor. Auch an Werten aus der zweiten Reihe etwa im MDAX (WKN ETFL44) fänden Investoren vornehmlich Gefallen. "Gehebelte Produkte spielen dagegen derzeit aufgrund einer geringen Volatilität im Markt eine eher untergeordnete Rolle", vermutet der Händler.

In Kilians Umsatzstatistik rückten MDAX-ETFs (WKN 593392) seit Beginn dieser Woche in der Umsatzstatistik weiter nach vorn. "Hier dominierten die Zuflüsse."

Gesundheitsbranche überzeugt

Finanzwerte belegen bei der Commerzbank mit einem Anteil von 19 Prozent einen Spitzenplatz im Geschäft mit Branchen-ETFs, wie Mohr informiert. Stellvertretend für den gesamten Sektor nennt der Händler überwiegende Zuflüsse bei Euro Stoxx Banks-ETFs (WKN 628930). Defensivere Zweige wie die Grundstoffe-Industrie folgten mit 16 Prozent der Umsätze mit Sektor-ETFs. Mit einem Kaufüberhang von 80 Prozent stünden etwa Stoxx Europe 600 Basic Resources-Produkte (WKN LYX0AX, A0F5UK) zumeist auf den Einkaufslisten.

Kilian registriert leichte Zuflüsse für Banken und andere Finanzwerte. UniCredit-Kunden setzten aber hauptsächlich auf den Gesundheitssektor und legten sich unterm Strich Indexfonds zu, die an den STOXX Europe 600 Health Care (WKN A0Q4R3) gekoppelt sind.

Hohe Rendite gesucht

Mit 27 Prozent vom Gesamtaufkommen liegen ETFs mit festverzinslichen Werten bei der Commerzbank deutlich über dem Durchschnitt, wie Mohr feststellt. "Das liegt unter anderem am starken Geldmanagement etwa mit Indexfonds auf den Euro MTS Eonia Investable Index." Ansonsten stünden Langläufer tendenziell zur Disposition.

Unternehmensanleihen mit Aussicht auf höhere Erträge führt die UniCredit nach wie vor auf der Habenseite. "In diesem Bereich hatten wir viele kleine Tickets." Hingegen trennten sich Anleger in Summe von ein- bis dreijährigen amerikanischen Staatsanleihen (WKN A0J202) und schichteten Kilian zufolge stattdessen um in Portfolios mit 7-10 US-Bonds (WKN A0LGP4). Staatsanleihen von Emerging Markets in lokaler Währung (WKN A1JJTV) würden mit einem leichten Kaufüberhang in beide Richtungen gehandelt.

Von: Iris Merker

11. Oktober 2016, sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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