FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat auch am Mittwoch weiter vor sich hin gedümpelt. Der deutsche Leitindex schwankte leicht um seinen Schlussstand vom Vortag und schloss 0,05 Prozent im Plus bei 15 522,92 Punkten. Am Vortag hatte sich das Börsenbarometer nach einem kleinen Rücksetzer zu Wochenbeginn erst einmal stabilisiert. Für den MDax der mittelgrossen Börsenunternehmen ging es zur Wochenmitte um 0,14 Prozent auf 34 540,48 Punkte nach unten.

"Der Dax kann sich nur sehr schwer von der Kursmarke bei 15 500 Punkten lösen. Zu viele Verkaufsargumente diktieren derzeit den Handelsverlauf", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Vor allem das Inflationsthema bremse, denn die Teuerung scheine sich vehementer als erwartet in Europa auszubreiten. Im September zogen angesichts hoher Energiekosten und Engpässe im internationalen Warenhandel hierzulande die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, so kräftig an wie seit 1974 nicht mehr.

Die allgemeine Inflationsentwicklung aber scheint aktuell kaum ernsthaft zu verschrecken, wie Aussagen von EZB-Vertretern verdeutlichen, auch wenn sie, wie es Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba formulierte, "von den Akteuren an den Finanzmärkten weiter genauestens beobachtet" wird.

Unter den Einzelwerten schüttelten Sartorius im Dax anfängliche Verluste ab und schlossen knapp ein Prozent im Plus. Der Labordienstleister und Pharmazulieferer hatte trotz einer weiter guten Geschäftsentwicklung seine bereits zweimal erhöhten Ziele für dieses Jahr nur bestätigt und nicht erneut angehoben. Zwar erlebt der Konzern einen Bestellboom von Herstellern von Impfstoffen und Corona-Tests. Doch am Markt herrscht wohl auch die Sorge, dass die Zeiten üppiger Auftragseingänge ihren Höhepunkt erreicht haben dürften.

Um zweieinhalb Prozent abwärts ging es für die Anteile der Deutschen Börse . Damit belegten die Papiere den letzten Platz im Dax. Bei dem Börsenbetreiber wurde mit Blick auf die jüngsten Quartalszahlen auf eine im Vergleich zum Vorjahr etwas schwächere zyklische Ergebniskomponente verwiesen, da die Marktschwankungen bislang weniger heftig waren als 2020.

Die Anteilsscheine von RWE indes zogen um knapp zwei Prozent an. Hier dürfte eine Studie von Credit Suisse gestützt haben. Die schweizerische Bank sprach von der Aktie des Versorgers als einer "Kernidee" und bekräftigte sie als einen der Favoriten auf ihrer Eurozonen-Liste. Die RWE-Papiere hatten jüngst bereits von einem womöglich rascheren Kohleausstieg in Deutschland profitieren können.

Im MDax waren die Aktien von Auto1 Spitzenwert mit einem Plus von fast vier Prozent. Wie Europas grösste Handelsplattform für Gebrauchtwagen bekannt gegeben hatte, wird die Partnerschaft mit Volvo ausgebaut. Durch diese Zusammenarbeit gewinnt die Auto1 Group einen weiteren Kanal für Inzahlungnahmen und Leasingrückläufer.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,13 Prozent auf 4172,17 Punkte vor. In Paris legte der Cac 40 deutlicher zu, während der britische FTSE 100 nahezu auf der Stelle trat. In den USA gewann der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,4 Prozent.

Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1623 (Dienstag: 1,1655) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,86036 (0,8580) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,24 Prozent am Vortag auf minus 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 143,72 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,17 Prozent auf 168,74 Punkte zu./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---