FRANKFURT (awp international) - Auch nach zwei starken Tagen zeigt der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch bisher keine Ermüdungserscheinungen. Im frühen Handel notierte der Dax mit plus 0,10 Prozent auf 15 830,26 Punkten.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen gewann 0,48 Prozent auf 35 008,20 Punkte. Auch europaweit zeigten sich die Börsen weiter robust, der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 0,2 Prozent vor.

In dieser Woche hatte der Dax einen Grossteil seines jüngsten coronabedingten Kursrutsches vom Rekordhoch wieder aufgeholt. Auch die Kurslücke, die das Auftauchen der Omikron-Variante am 26. November im Chart aufgerissen hatte, konnte er fast wieder schliessen. Zuletzt verlor die Virus-Variante an Schrecken.

Alle Daten zu Omikron seien allerdings vorläufig und könnten über die kommenden Tage und Wochen sowohl bestätigt als auch widerlegt werden, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Eine mögliche Weihnachtsrally in diesem Jahr führe in jedem Fall über diverse Hindernisse.

Derweil beunruhigt in China zunehmend die Situation im Immobilienmarkt, denn neben dem hoch verschuldeten Konzern Evergrande geraten nun weitere chinesische Immobilienunternehmen in immer tiefere Schwierigkeiten. Die Aktienexperten der Helaba warnen vor einem möglichen Flächenbrand.

Hellofresh lagen am Mittwoch im Dax hinten mit minus fünf Prozent. Grund ist die Prognose des Kochboxenlieferanten für 2022, die für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) unter den Erwartungen der Analysten liegt. Die Enttäuschung darüber dürfte grösser sein als die Freude über die gleichzeitig erhöhte Umsatzprognose, sagte ein Händler.

Infineon verloren zweieinhalb Prozent, nachdem mit JPMorgan und Morgan Stanley gleich zwei Banken die Papiere des Chipherstellers abgestuft hatten auf "Neutral" beziehungsweise "Equal-weight".

Vorne im Dax mit einem Zuwachs von jeweils mehr als zwei Prozent waren mit den Pandemiegewinnern Merck KGaA und Sartorius zwei Aktien aus der Gesundheitsbranche.

Umstufungen betrafen zudem erneut Chemiewerte. So strich die UBS ihre Kaufempfehlung für BASF und votiert nun mit "Neutral". Dafür stufte sie die Papiere von Evonik gleich doppelt hoch von "Sell" auf "Buy". BASF gaben im Dax um 1,7 Prozent nach, Evonik gewannen im MDax über zwei Prozent.

Der Baumarktkonzern Hornbach Holding zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 erneut etwas optimistischer, angetrieben von einer robusten Nachfrage. An der Spitze im SDax gewannen Hornbach fünfeinhalb Prozent.

Schlusslicht in dem Nebenwerteindex mit einem Minus von mehr als zehn Prozent waren Ceconomy . Die Baader Bank hatte die Titel des Elektronikhändlers von "Buy" auf "Reduce" doppelt abgestuft. Wieder steigende Corona-Infektionszahlen bremsten die Wiedereröffnung von Geschäftsfilialen europaweit aus, schrieb Analyst Volker Bosse. Auch sei das Unternehmen von Lieferengpässen betroffen, besonders bei Konsumelektronik aus Asien./ajx/mis