FRANKFURT (awp international) - Vor dem wegweisenden US-Arbeitsmarktbericht hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag ohne klaren Trend eröffnet. Der Dax notierte im frühen Handel 0,07 Prozent höher bei 15 755,08 Punkten. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,4 Prozent an. Dagegen sank der MDax der mittelgrossen Werte am Freitagmorgen um 0,40 Prozent auf 35 584,99 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um rund 0,1 Prozent.

Neben den US-Jobdaten stehen auch weitere Unternehmenszahlen im Blickpunkt der Anleger, darunter jene der Dax-Konzerne Allianz , Vonovia und Covestro .

Der Kunststoffkonzern Covestro will das Wachstumstempo in den kommenden Monaten hoch halten. Das bereits im Juli angehobene Jahresziel eines operativen Gewinns (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro wurde bestätigt. Die Aktien sanken um 0,3 Prozent. Die Signale für das dritte Quartal seien etwas besser als gedacht, bemerkte JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi in einer ersten Reaktion.

Mit einem Kursplus von 2,0 Prozent milderten die Papiere der Allianz eine bislang düstere Handelswoche. Ein verbesserter Ausblick des Versicherers auf das laufende Jahr und angekündigte Aktienrückkäufe liessen die Anleger wieder zugreifen. Am Montag hatte ein Kursrutsch wegen einer Warnung vor möglichen Belastungen im US-Vermögensverwaltungsgeschäft die Aktien noch auf ein Tief seit Anfang Februar gedrückt, von dem sie sich nun erholen.

Bei Vonovia zeigten sich die Anleger nur wenig beeindruckt von einem aufgehellten Ausblick des Immobilienkonzerns. Der Kurs stieg um lediglich 0,1 Prozent. Dank Auslandszukäufen und höheren Mieteinnahmen laufen die Geschäfte für Deutschlands grösste Immobiliengesellschaft besser als erwartet. Deshalb erhöhte Vonovia sein Ergebnisziel (FFO) für das laufende Jahr. Analyst Jonathan Kownator von der Investmentbank Goldman Sachs sprach in einer ersten Reaktion von einem soliden Zahlenwerk.

Die Aktien von Hellofresh büssten nach einem eingetrübten Profitabilitätsausblick des Kochboxenversenders als MDax-Schlusslicht 5,2 Prozent ein. Der Kochboxenversender erhöhte nach einem starken zweiten Quartal sein Umsatzziel für das laufende Jahr. Da der Dax-Kandidat mehr Geld in weiteres Wachstum investieren will, senkte er aber das Ziel für die operative Marge.

Die Titel der RTL Group profitierten mit plus 3,9 Prozent von angehobenen Jahreszielen des Medienkonzerns und einer angekündigten Übernahme. Vor allem aufgrund eines starken Wachstums der TV-Werbeumsätze zog der Gesamterlös des ersten Halbjahres um 13,7 Prozent an. RTL profitierte zudem vom starken Geschäft mit Fremantle und Streaming-Angeboten. Das bereinigte Ergebnis lag gut 87 Prozent höher. RTL übernimmt die deutschen Magazingeschäfte und -marken des Hamburger Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr. Der Abschluss der Transaktion ist für den 1. Januar 2022 vorgesehen. Der Kaufpreis beträgt 230 Millionen Euro ohne Barmittel und Schulden./edh/eas