FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger bleiben zu Wochenbeginn vor wichtigen Ereignissen in Deckung. In der Corona-Krise zeichnen sich in Deutschland weitere Verschärfungen ab und in den USA rückt die Machtübergabe näher. Vor diesem Hintergrund knüpfte der Dax mit nochmals moderaten Verlusten an seinen Kursrutsch vom vergangenen Freitag an. Der Leitindex fiel im Frühhandel um 0,17 Prozent auf 13 764,25 Punkte.

Der MDax gab zeitgleich um 0,21 Prozent auf 30 970,93 Zähler nach, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,3 Prozent fiel. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte seine Verluste am Freitag nach dem Handelsschluss in Europa letztlich auch nicht reduzieren können. Impulse aus New York werden an diesem Montag fehlen. Zwei Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Joe Biden wird dort am Martin Luther King Day nicht gehandelt.

Bund und Länder wollen an diesem Dienstag über die Corona-Lage in Deutschland beraten. Es wird damit gerechnet, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden. "Die Anleger hinterfragen jetzt einmal mehr, ob die aktuellen Börsenkurse tatsächlich gerechtfertigt sind", erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Die vom Dax zu Jahresbeginn überschrittenen 14 000 Punkte seien jedenfalls erst einmal Geschichte.

Positives zu vermelden gab es am Montag aus China, was in Zeiten der Krise Hoffnung für deutsche Ausfuhren macht. Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie hat die dortige Wirtschaft 2020 ein deutliches Wachstum geschafft, das über den Erwartungen lag. In Asien war es daraufhin am Montag zumindest an den Börsen in Shanghai und Hongkong nach oben gegangen.

Auf Unternehmensseite werden die Blicke langsam in Richtung Berichtssaison gelenkt, die zuletzt in den USA mit ersten Zahlen großer Banken eingeläutet wurde. Am Montag rückten hierzulande vor allem Nebenwerte mit Aussagen zu ihrer Geschäftsentwicklung in den Mittelpunkt.

Die Aktien von Aareal Bank büßten nach 4,7 Prozent tieferem Start zuletzt noch 1,1 Prozent ein, weil der Immobilienfinanzierer die Lockdowns im vergangenen Jahr mit höheren Risikovorsorgen und roten Zahlen zu spüren bekommen hat. Die Aktionäre sollen dennoch eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie erhalten.

Deutlich besser erging es den Papieren der Deutschen Beteiligungs AG, die als Spitzenreiter im SDax um 5,6 Prozent anzogen. Das Unternehmen stellte für das abgelaufene Quartal deutlich mehr Gewinn in Aussicht als ein Jahr zuvor. Hier sprach die Baader Bank in einem ersten Kommentar von einem starken Auftakt in das neue Geschäftsjahr.

Der dritte Nebenwert unter den Unternehmen mit vorgelegten Eckdaten waren Hypoport, die mit einem fast marktkonformen Minus von einem halben Prozent aber relativ wenig Bewegung zeigten. Der Finanzdienstleister hat im Corona-Jahr 2020 mit seinem Finanzierungsmarktplatz Europace deutlich zugelegt.

Ansonsten zogen noch einige Analystenkommentare die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Goldman Sachs empfiehlt die Infineon-Aktien auf dem bereits höchsten Niveau seit 20 Jahren jetzt zum Kauf. Hier legten die Papiere an der Dax-Spitze 3,2 Prozent zu.

Beim Aromenhersteller Symrise war dagegen nach gleich zwei Abstufungen durch Morgan Stanley und die Societe Generale das Gegenteil der Fall, hier sank der Kurs um 2,2 Prozent.

Im Stahlsektor haben die Aktien von Klöckner & Co sowie Salzgitter ihre Konsolidierung fortgesetzt, nachdem die Credit Suisse ihre Einschätzungen für beide Aktien von einem ehemals optimistischen Votum auf "Underperform" drehte. Sie waren im SDax mit Abgaben von 6,1 und 4,7 Prozent die größten Verlierer./tih/jha/