FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine noch lange andauernde ultralockere US-Geldpolitik hat dem Dax am Donnerstag Rückenwind verliehen. Hinzu kamen erfreuliche Industriedaten aus Deutschland und starke Autoabsatzzahlen aus China.

Im frühen Handel legte der Leitindex um 0,26 Prozent auf 15 215,301 Punkte zu. Sein Rekordhoch am Dienstag von etwas mehr als 15 300 Punkten bleibt damit weiter in erreichbarer Nähe. Marktbeobachter betonen allerdings inzwischen zunehmend auch das Risiko eines Rückschlags. "Insgesamt deutet vieles auf eine ausgedehntere Kurskonsolidierung hin", warnt Andreas Lipkow von Comdirect. Zumindest ein Test der Marke von 15 000 Punkten sei nicht ausgeschlossen.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Donnerstag um 0,49 Prozent auf 32 642,59 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,34 Prozent auf 3970,11 Punkte.

Mit Blick auf die Kurstreiber für den deutschen Aktienmarkt ist zum einen das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank zu nennen, denn es bestätigte den zuletzt optimistischeren Blick auf die US-Wirtschaft. Zugleich halten die Fed-Mitglieder an der sehr lockeren Geldpolitik fest, da die wirtschaftliche Entwicklung von den langfristigen Zielen der Notenbank noch weit entfernt sei.

Zum anderen lässt der Auftragseingang für die deutsche Industrie nach den aktuellen Daten für Februar weiter einen kräftigen Aufschwung erwarten. Der chinesische Fahrzeugherstellerverband CAAM veröffentlichte an diesem Morgen außerdem sehr starke Absatzzahlen für den Monat März, ein positives Signal für die deutschen Autobauer.

Unter den Dax-Mitgliedern zählten die Autoaktien zu den besonders gefragten Werten, denn China ist der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für die deutsche Autoindustrie. VW gewannen 1,4 Prozent, Daimler und BMW legten um jeweils 0,6 Prozent zu.

Im MDax ragten dagegen die Papiere von Gerresheimer hervor - allerdings als Schlusslicht mit minus 4,3 Prozent. Der Verpackungshersteller hatte Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die einem Händler zufolge "nur auf den ersten Blick" über den Erwartungen gelegen hätten.

Für die Aktien von Flatexdegiro ging es im SDax um 0,8 Prozent hoch. Der Online-Broker äußerte sich ebenfalls zu seiner Geschäftsentwicklung und legte sein detailliertes Zahlenwerk für 2020 vor. Der boomende Börsenhandel in der Corona-Krise hatte für einen kräftigen Gewinnsprung gesorgt. Die Jahresziele für 2021 sowie die mittelfristigen Ziele wurden bestätigt.

Außerhalb der Dax-Familie stiegen die Anteile von Manz um 2,4 Prozent. Wie der Maschinen- und Anlagenbauer mitteilte, wurde eine strategische Kooperation im Bereich Lithium-Ionen Batteriesysteme mit den Grob-Werken geschlossen./ck/jha/