FRANKFURT (awp international) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich auch am Dienstag für das Abwarten entschieden. Der Leitindex Dax legte im frühen Handel um moderate 0,11 Prozent auf 16 064,80 Punkte zu, nachdem er bereits zu Wochenbeginn keine klare Richtung gefunden hatte. Anleger warten nun auf den ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten misst, sowie auf frische Inflationszahlen aus den USA.

"Beim Dax geht das Ringen zwischen Bullen und Bären weiter", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Es finde derzeit ein erbitterter Kampf um die Marke von 16 000 Punkten statt. Der Leitindex bewegt sich aktuell in der Nähe seines am Freitag erreichten Rekordhochs bei knapp 16 085 Punkten.

Der MDax der mittelgrossen Börsentitel verbuchte am Dienstag ein Minus von 0,11 Prozent auf 36 085,21 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab geringfügig nach.

Thema bleibt die laufende Berichtssaison, die unter anderem Geschäftszahlen von Munich Re und Bayer lieferte. So stimmten eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer etwas zuversichtlicher für 2021. Damit zogen die Aktien der Leverkusener an der Dax-Spitze um fast drei Prozent an.

Demgegenüber fielen die Papiere von Munich Re am Index-Ende um rund drei Prozent, nachdem der Rückversicherer die Anleger mit seinen endgültigen Quartalszahlen nicht überzeugen konnte. Wie sich nun herausstellte, hat insbesondere der gewinnbringende Verkauf von Aktien und Anleihen den Rückversicherer im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten.

Im MDax hatten die Anteilsscheine von Fraport mit einem Plus von zweieinhalb Prozent den ersten Platz inne. Die Erholung des Flugverkehrs von der Corona-Krise erhöht die Zuversicht des Frankfurter Flughafenbetreibers für das laufende Jahr.

Deutlichere Kurssprünge gab es im Nebenwerteindex SDax . Dort sackten die Aktien von Nordex um fünfeinhalb Prozent ab, da höhere Kosten infolge der Unsicherheiten in den Rohstoff- und Logistikmärkten den Windkraftanlagenbauer deutlich pessimistischer stimmen.

Demgegenüber schnellten die Papiere von Schaeffler an der Index-Spitze um rund fünf Prozent in die Höhe. Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan lobte mit Blick auf die frischen Geschäftszahlen die hohe Profitabilität des Autozulieferers in einem schwierigen Quartal./la/jha/