FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Freitag zu einer deutlichen Erholung angesetzt. Der deutsche Leitindex zog um 1,33 Prozent auf 13 568,67 Punkte an, nachdem die Anleger am Vortag noch weiter in die Defensive gegangen waren. Rückenwind lieferte die Wall Street, die sich am Donnerstag nach dem Handelsschluss hierzulande erholt hatte. Damit näherte sich der Dax wieder seinem am Mittwoch erreichten Rekordhoch.

Der MDax der mittelgrossen Werte stieg um 1,12 Prozent auf 28 798,54 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag 1,34 Prozent im Plus.

Die Verunsicherung der Anleger wegen der Ausbreitung der neuen Virus-Lungenerkrankung in China hat zum Wochenschluss etwas abgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte trotz der rasanten Ausbreitung der neuen Krankheit in China auf das Ausrufen einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" verzichtet. Allerdings könnte sich die Situation noch zu einer "Notlage" entwickeln, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die überzeugende US-Berichtssaison schiebe auch den Dax an und lasse die Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus etwas in den Hintergrund rücken, schrieb Marktexperte Jochen Stanzl vom Analysehaus CMC Markets. Der Experte sah in der Entwicklung der letzten 24 Stunden ein Umkehrszenario, das zu einer Trendfortsetzung des Bullenmarktes führen könnte.

Unter den Einzelwerten profitierte der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer von erneuten Spekulationen über eine Einigung im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat. Die Aktien zogen im frühen Handel zuletzt um 3,4 Prozent an und setzten sich an die Dax-Spitze. Der Kurs hatte zwischenzeitlich ein Hoch seit Oktober 2018 erreicht.

Beim Zahlungsdienstleister Wirecard setzte sich am Freitag der Erholungskurs vom Vortag fort. Das gestiegene Vertrauen der Anleger äusserte sich in einem Plus von 3 Prozent. Der Aktienkurs befindet sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2019.

Im SDax profitierte Krones von einer Kaufempfehlung der Schweizer Bank UBS. Mit einem Plus von 5 Prozent landeten die Papiere des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen auf den vordersten Plätzen im Nebenwerte-Index. Nach einem schwierigen Jahr 2019 mit überdurchschnittlichen Kostensteigerungen habe der Vorstand reagiert, schrieb Analyst Sven Weier./ssc/la/fba