FRANKFURT (awp international) - Nach dem schwachen Börsenverlauf zur Wochenmitte hat sich der Dax am Donnerstag etwas stabilisiert. Dem Trend der wichtigsten Börsen Asiens konnte der deutsche Leitindex allerdings nicht folgen. Statt wieder deutlich zuzulegen, hielt er sich mit 0,14 Prozent auf 12 434,14 Punkte gerade so im Plus. Tags zuvor hatte er wegen Sorgen über den Ausbruch eines Handelskriegs 1,5 Prozent eingebüsst.

Der MDax rückte im frühen Handel am Donnerstag um 0,23 Prozent auf 26 200,31 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,65 Prozent auf 2812,39 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 drehte zuletzt in die Verlustzone und sank um 0,09 Prozent.

Die Eskalationsbereitschaft von US-Präsident Donald Trump im Handelskonflikt mit China bleibt nach wie vor ein zentrales Thema an den Börsen. Angesichts der Nervosität der Investoren und deren Angst vor einem handfesten Handelskrieg könnten daher weitere Verluste drohen.

Dass der US-Dollar aktuell zu vielen Währungen jedoch aufwertet, stützt nach Ansicht von Börsianern allerdings momentan die Aktienmärkte in Europa und Asien. Eine schwache heimische Währung kommt exportorientierten Unternehmen zugute. "Das überlagert offenbar die negativen Eindrücke des Handelskonflikts bei vielen Investoren", hiess es etwa seitens der Postbank. Der Euro blieb am Morgen weiter unter 1,17 US-Dollar und damit unter dem von der EZB festgelegten Referenzkurs. Er erholte sich zuletzt jedoch ein wenig und wurde mit 1,1688 Dollar gehandelt.

Bevor am Nachmittag Verbraucherpreis-Daten aus den USA in den Blick rücken, standen zunächst erste Quartalsbilanzen deutscher Konzerne aus der zweiten Reihe im Blick. Von Dax-Unternehmen gab es hingegen kaum spannende Neuigkeiten. Schlusslichter waren die Bankenwerte, ähnlich wie in ganz Europa. Besonders gefragt waren hingegen die als defensiv geltenden Aktien FMC und Merck KGaA aus dem Gesundheitsbereich.

Im MDax sprangen die Gerresheimer-Aktien nach dem am Vorabend angehobenen Umsatzausblick um 10,3 Prozent hoch. Zwar waren die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal etwas schwächer als erwartet ausgefallen, ein Händler hob aber noch zwei Grossaufräge sowie die Übernahme von Sensile Medical positiv hervor. Das schweizerische Unternehmen entwickelt Pumpen zur Verabreichung von Medikamenten.

Trotz eines Gewinneinbruchs bei Südzucker im ersten Geschäftsquartal gewannen die Papiere des grössten europäischen Zuckerkonzerns im SDax 1,2 Prozent. Sie hatten allerdings vorab schon deutlich eingebüsst und waren am Montag auf den tiefsten Stand seit 2015 abgesackt. Die nun veröffentlichten Zahlen brachten laut Goldman Sachs keine grösseren Überraschungen.

Für Nordex ging es im TecDax um 2,7 Prozent nach oben, nachdem der Windkraftanlagenbauer im zweiten Quartal nach Leistung fast doppelt so hohe Aufträge eingesammelt hatte wie ein Jahr zuvor./ck/jha/