FRANKFURT (awp international) - Die Dax-Anleger haben auch zur Wochenmitte vorsichtig agiert. Der deutsche Leitindex büsste anfängliche moderate Gewinne schnell ein und lag zuletzt 0,22 Prozent im Minus bei 15 886,55 Punkten. Damit entfernte sich das Börsenbarometer weiter von der runden Marke von 16 000 Punkten, die es am Freitag erstmals übersprungen hatte. Bereits am Montag und am Dienstag hatte der Dax leicht nachgegeben.

Für den MDax aber ging es zur Wochenmitte um 0,46 Prozent auf 35 895,67 Punkte nach oben. Der Index der mittelgrossen Werte profitierte von positiven Nachrichten von einzelnen Unternehmen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wiederum büsste 0,3 Prozent ein.

Insgesamt mahnen geopolitische Risiken nach dem abrupten Machtwechsel in Afghanistan und die Ausbreitung der Coronavirus-Variante Delta etwas zur Vorsicht. In Deutschland zum Beispiel hat sich die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages sprunghaft erhöht.

US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell hatte derweil bei einer Rede am Vorabend nicht wie erhofft weitere Erkenntnisse zur künftigen Geldpolitik geliefert. Neue Hinweise auf den Zeitpunkt für den Ausstieg der US-Notenbank (Fed) aus der extrem lockeren Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur erhoffen sich Anleger jetzt vom Protokoll der vergangenen Zinssitzung der Fed, das nach Börsenschluss in Deutschland veröffentlicht wird.

Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank erinnerten an die Aussagen von Powell nach der Pressekonferenz im Anschluss an die jüngste Zinssitzung. Der Notenbankchef habe sehr deutlich gemacht, dass die Bedingungen für ein Zurückfahren der Anleihekäufe noch nicht erreicht seien. Es sei unwahrscheinlich, dass das Protokoll nun ein vollkommen anderes Bild widerspiegele - auch wenn die Äusserungen verschiedener Fed-Zentralbanker seit der Sitzung natürlich bereits gezeigt hätten, dass sich die Diskussionen innerhalb der Notenbank zunehmend in Richtung einer baldigen Entscheidung bewegten.

Im MDax zogen die Aktien von Wacker Chemie um gut drei Prozent an. Der Chemiekonzern erhielt einen Grossauftrag für Solarsilizium aus China.

Die in den letzten Monaten stark unter Druck geratenen Papiere der Shop Apotheke erholten sich etwas und legten zuletzt um gut ein Prozent zu. Anleger zogen dabei positive Schlüsse aus den jüngsten Geschäftszahlen des Wettbewerbers Zur Rose . Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter Zur Rose war zwar im ersten Halbjahr tiefer in die Verlustzone gerutscht als erwartet, allerdings hatte sich das Wachstum beschleunigt.

Zudem gewannen die Anteilsscheine von K+S fast zwei Prozent. Angetrieben wurden die Aktien des Kali- und Salzkonzerns von einem positiven Analystenkommentar sowie von Aussagen vom kanadischen Wettbewerber Nutrien . Dieser hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass die weltweite Kali-Nachfrage steigen werde./la/jha/