FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Montag seine Ende letzter Woche erlittenen Verluste etwas ausgeweitet. Der deutsche Leitindex gab im frühen Handel um 0,48 Prozent auf 15 084,30 Punkte nach.

"Die psychologische Marke bei 15 000 Zählern rückt erneut näher", schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Noch scheinen sich die Schnäppchenjäger dem Experten zufolge nicht sicher zu sein, ob sie bereits bei diesem Kursniveau einsteigen sollen.

Für den MDax der mittelgrossen Börsenwerte ging es um 0,42 Prozent auf 34 009,94 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel um 0,6 Prozent.

Experten machen den Anlegern aktuell wenig Hoffnung auf einen goldenen Herbst. Bei der US-Notenbank steht ein Tritt auf die Bremse der ultralockeren Geldpolitik wohl unmittelbar bevor. Zudem sorgen sich die Investoren um Inflation und Konjunktur wegen der coronabedingten Lieferkettenprobleme.

Ferner geht in China das Drama um den schwer angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande weiter. Dessen Aktien sowie die seiner Hausverwaltung wurden an der Börse in Hongkong vom Handel ausgesetzt. Es ist das erste Mal in der jüngsten Liquiditätskrise des mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar (258 Milliarden Euro) verschuldeten Unternehmens, dass der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt wurde.

Am Dax-Ende litten die Aktien des Sportartikelkonzerns Adidas unter einer skeptischen Studie der Bank of America und fielen um fast drei Prozent. Analyst David Roux verwies auf die unsichere Erholung des chinesischen Absatzmarktes und die Probleme, die derzeit in den Lieferketten vorherrschten.

Unter den Schlusslichtern im MDax büssten die Anteilsscheine von Nemetschek mehr als drei Prozent ein, nachdem das Bankhaus Metzler die Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen hatte. Mit Blick auf den Aktienkurs des Bausoftware-Spezialisten sei es an der Zeit für eine Atempause, schrieb Analyst Holger Schmidt. Die anstehenden Resultate zum dritten Quartal dürften seiner Ansicht nach wie gewohnt von hoher Nachfrage geprägt sein.

Im Nebenwerteindex SDax zogen die Aktien der Adler Group die Aufmerksamkeit auf sich. Nachdem die Anteilsscheine zunächst um fast 18 Prozent in die Höhe geschnellt waren, stand zuletzt nur noch ein Plus von gut 2 Prozent zu Buche. Der Wohnimmobilienkonzern steht eventuell vor einer grossen Neuausrichtung. Aktuell laufe "eine grundlegende Überprüfung" der strategischen Handlungsmöglichkeiten, teilte das Unternehmen mit. Hintergrund sei, dass man von mehreren institutionellen Interessenten Angebote für Teile des Miet-Portfolios erhalten habe./la/mis