FRANKFURT (awp international) - Mit freundlicher Tendenz ist der deutsche Aktienmarkt in den Handel am Freitag gestartet. Der Dax notierte zuletzt 0,09 Prozent höher bei 15 476,68 Punkten, nachdem er tags zuvor um 1,4 Prozent zugelegt hatte. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte gewann am Freitagmorgen 0,17 Prozent auf 34 228,87 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um rund 0,3 Prozent vor.

Damit deutet sich ein für den Dax ein Wochengewinn von rund 1,8 Prozent an. Zudem steuert das wichtigste deutsche Börsenbarometer wieder auf die 50-Tage-Linie zu. Der Gradmesser für den mittelfristigen Trend wartet bei 15 602 Punkten. An der Wall Street waren der S&P 500 und der Dow Jones Industrial am Vorabend bereits dorthin vorgelaufen, was für gute Vorgaben sorgt.

"Der Dax bleibt im Rally-Modus", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Wer auf einen weiteren Ausverkauf gewettet habe, müsse sich jetzt in den steigenden Markt von seinen Leerverkäufen verabschieden. Dieser "Short-squeeze" befeuere die Rally sicherlich zusätzlich. "Weitere Gründe für die schnelle Erholung des Dax sind die Wende am Zinsmarkt sowie der positive Start in die Berichtssaison", so Altmann.

Unter den Einzelwerten zeigten sich Hugo Boss mit einem Plus von 1,8 Prozent in guter Frühform. Der Modekonzern blickt nach einem erfolgreichen Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr. Im dritten Quartal hatten sich Umsatz und operatives Ergebnis zudem deutlich besser als von Analysten erwartet entwickelt. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an.

Die Siemens-Papiere fielen nach einer bislang starken Woche als Dax-Schlusslicht um 1,3 Prozent. Barclays-Analyst Tanuj Agrawa hatte sie auf "Underweight" abgestuft und signalisiert mit seinem gesenkten Kursziel auf 125 Euro deutliche Rückschlagsrisiken. Die Kernbereiche dürften der Konkurrenz weiter hinterher hinken, glaubt er. Zudem habe der Konzern keine Ambitionen, sein Geflecht an Beteiligungen weiter zu optimieren, was der Markt weiter mit einem Konglomeratsabschlag bestrafen werde.

Die Lufthansa-Titel schnellten als MDax-Spitzenreiter um 3,6 Prozent nach oben. Grund dafür waren zwei positive Analystenkommentare. Jaime Rowbotham von der Deutschen Bank stufte die Aktien von "Verkaufen" auf "Kaufen" hoch und hält die mittelfristigen Unternehmensziele für erreichbar. Zudem erhöhte das Analysehaus Stifel die Titel von "Verkaufen" auf "Halten" und geht davon aus, dass für die Kranich-Linie das Schlimmste vorüber sei.

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk hält trotz eines schwachen Quartals an seinem Jahresausblick fest. Die Anteilsscheine von Drägerwerk gewannen 2,0 Prozent./edh/mis