FRANKFURT (awp international) - Der Dax zeigt auch am Dienstag keine Schwäche. Die überraschend gesunkenen ZEW-Konjunkturerwartungen konnten ihm nichts anhaben. Gegen Mittag gewann der Leitindex 0,29 Prozent auf 15 259,74 Punkte. Damit bleibt er in Reichweite seines vor einer Woche erreichten Rekordhochs von rund 15 312 Punkten.

Der MDax der mittelgrossen Werte legte am Dienstag bislang um 0,61 Prozent auf 32 669,08 Punkte zu. Im Plus mit 0,3 Prozent notierte auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 . Börsianern zufolge wagen sich vor der am Mittwoch startenden Berichtssaison in den USA die Anleger derzeit nicht allzu weit nach vorne.

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im April eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 5,9 Punkte auf 70,7 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf 79,0 Punkte gerechnet. Dies ist der erste Rückgang seit November 2020. Am Dax prallte dies ab.

Vor dem Hintergrund der zuletzt gestiegenen US-Anleiherenditen richten sich nun die Blicke der Anleger auf die Verbraucherpreise aus den USA, die am Nachmittag anstehen. Gestiegene Inflationserwartungen gelten als Hauptursache für den jüngsten Renditeanstieg, der wiederum Technologiewerte unter Druck setzt.

Im Sog der Kursgewinne des Schweizer Duftstoff- und Aromenherstellers Givaudan legten die Titel des deutschen Konkurrenten Symrise im MDax um 2,3 Prozent zu. Givaudan gewann zum Jahresauftakt an Schwung. Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank sprach von einer kräftigen Wachstumsbelebung.

Die Papiere des Kunststoffkonzerns Covestro testeten als bester Dax-Wert mit plus 2,4 Prozent die Zwischenhochs von Ende März und Anfang April. Die Titel profitierten erneut vom Trend am Markt zu Zyklikern, denen eine Konjunkturerholung besonders nutzt.

Für die Titel von Leoni ging es an der SDax-Spitze um mehr als 14 Prozent hoch. Der Pierer-Konzern stockt seinen Anteil am Autozulieferer und Kabelspezialisten von zehn Prozent auf mehr als 15 Prozent auf.

Dermapharm gewannen rund sechs Prozent. Der Arzneihersteller blickt sehr zuversichtlich auf das laufende Jahr und erwartet sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn deutliche Zuwächse. Bei Händlern und Analysten kam der Ausblick sehr gut an. Aktionäre können zudem mit einer höheren Dividende rechnen./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---