FRANKFURT (awp international) - Nach zwei verlustreichen Börsentagen hat sich der Dax am Freitag stabilisiert. Am Nachmittag zeigte sich der Leitindex mit 0,35 Prozent im Plus bei 14 465 Punkten. Der Arbeitsmarktbericht aus den USA für den Monat März bewegte die Kurse bislang kaum. Das beherrschende Thema bleibt der Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Wirtschaft.

Nach kräftigen Aufschlägen zum Wochenanfang und anschliessenden Verlusten zeichnet sich nun für den Dax in dieser Woche ein Plus von gut einem Prozent ab. Der MDax der mittelgrossen Börsentitel legte am Nachmittag um 0,6 Prozent auf 31 207 Zähler zu. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,6 Prozent auf 3925 Punkte.

Neben der hohen Inflation bleiben die Folgen des Krieges in der Ukraine der zentrale Faktor für die Märkte. "Die Tage, in denen die deutsche Wirtschaft mit russischem Gas die Wertschöpfungsketten für viele Produkte aufrecht halten kann, könnten gezählt sein", warnte Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Experten prognostizierten einen negativen Domino-Effekt für die deutsche Wirtschaft, der nicht mehr aufzuhalten und nur schwer reparabel wäre.

Bei den Einzelwerten am deutschen Markt sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Aktien der Allianz gewannen ein Prozent, nachdem die Citigroup zum Kauf geraten hat. Deutsche Bank stiegen um 3,7 Prozent, hier machen die Analysten der US-Bank JPMorgan fast 30 Prozent Aufwärtspotenzial für den Kurs aus. Commerzbank-Aktien legten an der Spitze des MDax um 3,4 Prozent zu.

In der zweiten Reihe fielen Jungheinrich um mehr als vier Prozent, nachdem die Bank of America ihr Verkaufsvotum für den Logistikspezialisten bekräftigt und das mit Lieferengpässen begründet hat.

Aktien von Stratec schnellten an der Spitze des SDax der kleineren Titel um 24 Prozent nach oben. Informierten Personen zufolge sind mehrere Finanzinvestoren an dem In-vitro-Diagnostiker interessiert.

Aktien von Hensoldt fielen dagegen um 4,3 Prozent. Der Grossaktionär KKR platziert 8,8 Millionen Hensoldt-Aktien. Damit dürfte der Finanzinvestor nun komplett aus dem Rüstungskonzern aussteigen.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro ebenfalls kaum auf die US-Arbeitsmarktdaten. Zuletzt wurde der Euro mit 1,1047 US-Dollar gehandelt. Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1101 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt setzte sich die Erholung fort. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 138,18 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 0,50 Prozent am Vortag auf 0,48 Prozent. Der Bund-Future gab hingegen zuletzt um 0,19 Prozent auf 158,36 Zähler nach./bek/mis

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---